Der Rückstand an ungeklärten Fällen bei der Staatsanwaltschaft Nordrhein-Westfalen wächst weiter. Lag die Zahl der offenen Verfahren Ende März noch bei 226.000, stieg die Zahl der offenen Verfahren zur Jahresmitte auf 231.000, wie aus der Deutschen Richterzeitung der Richtervereinigung hervorgeht.
Nordrhein-Westfalen verzeichnete nach Hamburg den zweithöchsten Anstieg im Land. Das ist ein Anstieg von 36 % in zwei Jahren, wobei nur Burger einen Anstieg von 57 % verzeichnen konnten.
Landesweit gab es bis zur Jahresmitte (30. Juni) fast 850.000 offene Praxen. Dies entspricht einer Steigerung von 28 % im Vergleich zur Mitte 2021.
„Eine personell unterbesetzte Strafjustiz kann den wachsenden Aufgaben kaum mehr gerecht werden“, warnte Richter Sven Rebehn, Geschäftsführer des Verbandes.
Angesichts der wachsenden Arbeitsbelastung muss das Strafjustizsystem besser ausgestattet werden. Derzeit gibt es in der Landesjustiz des Landes Nordrhein-Westfalen 1.480 Stellen für Staatsanwälte.