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UN-Klimakonferenz in Glasgow: Pläne, Ziele und Versprechen

Im Laufe der Erdgeschichte hat sich das Klima ständig verändert. Lange Zeit wurden vor den Veränderungen in unserer Umwelt und im Klima die Augen verschlossen. Um die Zukunft der nachkommenden Generationen jedoch nicht noch mehr zu gefährden, sind eine Reihe von Maßnahmen notwendig. Leider reichen die Klimaschutzvorhaben vieler Länder nicht aus, um die Erderwärmung zu begrenzen. Der britische Gastgeber, Premier Boris Johnson, mahnte zu mehr Ehrgeiz und Handeln anstatt Worten und Versprechen.

Die UN-Klimakonferenz hatte mit eindringlichen Appellen begonnen. Zahlreiche Vertreter hielten ihre Ansprachen, so auch Angela Merkel im Namen Deutschlands. Die Präsidenten von Russland und China fehlten bei der Konferenz zwar in Präsenz, nahmen jedoch über Videoschaltung zu. Der türkische Präsident Recep Erdogan sagte seine Teilnahme kurzfristig ab.

Es zeichnete sich eine deutliche Enttäuschung ab, denn es handelte sich bereits um die 26. Klimakonferenz: Man habe das Gefühl nach über einem Vierteljahrhundert nichts wirklich geschafft zu haben. Die Treibhausgasemissionen steigen weiter an, es wird viel geredet, viel versprochen, aber noch zu wenig getan.

Deutschland

Dabei haben Industrieländer wie etwa Deutschland, eine besondere Verantwortung. Angela Merkel versprach bei der UN-Klimakonferenz, dass Deutschland seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchte und insgesamt 65 Prozent der Missionen einzusparen plant – im Vergleich zu 1990. Zudem strebt Deutschland an, bis zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden.

Die schlimmen Überschwemmungen in Deutschland im Juli dieses Jahres wurden als Beispiel für die Folgen des Klimawandels erwähnt. „Ohne den Einfluss des Klimawandels, hätte es diese Überschwemmungen in Deutschland und Belgien nie gegeben“, erläuterte Petteri Taalas, der Generalsekretär der Weltwetterorganisation. Das gleiche gelte für die Hitzewellen in den USA und im Westen Kanadas.

USA

Der amerikanische Präsident Joe Biden entschuldigte sich für die Entscheidung seines Vorgängers, Donald Trump, aus dem Pariser Abkommen auszusteigen. Nach seinem Amtsantritt, hat Joe Biden diese Entscheidung wieder rückgängig gemacht und somit trat USA dem Pariser Abkommen wieder bei. Zudem versprach der Präsident der Vereinigten Staaten, dass sein Land sich darum bemühen werde, in Zukunft den Ausstoß des Treibhausgases zu senken. Neben Joe Biden reisten nach Glasgow auch mehrere Regierungsmitglieder, Behördenchefs und über 50 Mitglieder des UN-Kongresses an.

Frankreich

Der französische Präsident Emmanuel Macron rief ebenfalls die Instrustrieländer auf, sich mehr für die Klimapolitik zu engagieren. Darüber hinaus appellierte er an die reichen Länder, mehr Solidarität zu zeigen und mehr Gelder in den Klimaschutz der ärmeren Regionen zu investieren. Die Versprechen sowie Mittelverwendung sollen zudem transparent gemacht werden.

Indien

Narendra Modi, Indiens Premier, trat vor die Vertreter der UN-Klimakonferenz zum ersten Mal mit einem Ziel für die Klimaneutralität des Landes. Eine echte Herausforderung, wenn man bedenkt, dass es sich dabei um ein Land handelt, dass die zweihöchste Bevölkerungszahl der Welt hat.

Forderungen

Die Konferenz läuft noch bis zum 12. November. Auf der Tagesordnung stehen noch viele Punkte, die besprochen und abgearbeitet werden müssen. Es werden Stimmen laut, die konkrete Vorschläge und Zusagen fordern. Worte allein reichen nicht aus, es bedarf zielgerichteter Maßnahmenpläne, damit die Erderwärmung tatsächlich begrenzt werden kann und Länder so schnell wie möglich klimaneutral werden können. Ein weiteres großes Thema war die Bereitstellung der Mittel zum Klimaschutz in den Entwicklungsländern.

Proteste und Verkehrsstörungen

Am Wochenende kam es zu schweren Störungen im Zugverkehr. Viele Teilnehmer, die zur UN-Klimakonferenz fahren wollten, konnten wegen Zugausfällen gar nicht anreisen. Das Reiseunternehmen rief die Menschen dazu auf, die Reise erst am Montag anzutreten. Die Tickets würden bis dahin ihre Gültigkeit behalten.

Die UN-Klimakonferenz wurde von starken Protesten der Klimaaktivisten begleitet. Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg verteidigte die teilweise radikale Protestformen. Laut Greta, sei es notwendig, die „Menschen manchmal zu nerven“, um sie auf eine bestimmte Sache aufmerksam zu machen. Wichtig sei dabei, dass aber niemand verletzt werde. Die 18-jährige Umweltaktivistin war am Samstag in Glasgow angekommen. Sie folgte keiner offiziellen Einladung, sondern plante einen Klimaprotest anzuführen.

Der britische Premier Boris Johnson bezeichnete den 26. UN-Klimagipfel als eine Chance und einen Moment der Wahrheit für die Welt. Nun ginge es darum, ob man diese Chance nutzen oder verstreichen lassen würde, so Johnson.

Die Zukunft des Klimas liegt nun in der Hand der Staatsvertreter, die in den nächsten zwei Wochen über Veränderungen, Bestrebungen und Maßnahmen hinsichtlich des Klimaschutzes verhandeln werden. Ein gutes Beispiel für die Unternehmen auf dem Weg zur Klimaneutralität, bietet übrigens das Modell, das bereits in Deutschland und Europa mit dem Emissionshandel umgesetzt wird.

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