Umbau der Galeria nimmt wichtige Hürde

Die Sanierung des schwer angeschlagenen Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof hat eine wichtige Hürde genommen. Das Amtsgericht Essen hat für den Handelsriesen ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet, heißt es in einer Gerichtsmitteilung. Der Interims-Gläubigerausschuss hatte zuvor einstimmig für die Fortführung der Eigenverwaltung gestimmt, so das Unternehmen.

Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung folgt dem bisherigen Shield-Verfahren. Galeria hatte dem Gericht zuvor einen in den vergangenen Monaten erstellten Insolvenzplan vorgelegt, der Einzelheiten des Sanierungskonzepts enthielt.

Das Restrukturierungskonzept sieht nach Unternehmensangaben vor, die Galeria-Warenhäuser künftig näher an die lokalen Bedürfnisse heranzuführen. Auch die Konsolidierung kundenfreundlicher Einkaufsmöglichkeiten im Mobile-, Online- und Filialgeschäft ist geplant. Ziel ist es, in wichtigen Bereichen wie Bekleidung, Kosmetik und Wohnaccessoires führend zu sein. Auch Catering-Services sind geplant. Die Attraktivität des Standorts soll auch die Integration kundennaher Dienstleistungen wie Versicherungen, Schneiderei, Textilreinigung oder Bürgerservice erhöhen.

Über 40 Filialen sollen dem Stellenabbau zum Opfer fallen

Alle bestehenden Galeria-Filialen sollen laut Plan modernisiert und auf das Konzept umgestellt werden. Wie viele Filialen von Deutschlands letzter großer Warenhauskette noch Zukunft haben, hat das Unternehmen allerdings auch drei Monate nach Start des Shield-Programms nicht konkret mitgeteilt. Sicher ist, dass mehr als 40 der derzeit 129 Filialen Opfer von Entlassungen werden. Aber es scheint ungewiss, ob es im Moment 60 oder 80 sind.

„Das Unternehmen verhandelt derzeit mit den Vermietern. Insbesondere hängen deren Zugeständnisse oft noch davon ab, welche Filialen geschlossen, weitergeführt oder gegebenenfalls auf den Erwerber übertragen werden können“, heißt es in der Mitteilung.

Geschäftsführer Frank Kebekus betonte, dass Galeria ein tragfähiges Konzept vorlege, das die Interessen aller Beteiligten berücksichtige. „Deshalb besteht aus meiner Sicht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass auch die Ende März erwartete Gläubigerversammlung dem Plan zustimmen wird und sich Galeria für die Zukunft rüsten kann.“ Gläubigerversammlung.

Galeria-Geschäftsführer Arndt Geiwitz betont, dass neue Konzepte jetzt schnell und konsequent umgesetzt werden müssen. „Im Erfolgsfall hat Galeria in Deutschland eine große Zukunft.“

Mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens können Gläubiger nun ihre Forderungen gegen Galeria Karstadt Kaufhof beim Insolvenzverwalter anmelden.