Ukrainier erhalten klare Anweisungen zur Behandlung mit Russen
Für ukrainische Athleten bieten die Olympischen Spiele in Paris, gegeben die Kriege in ihrem Heimatland, eine extrem herausfordernde Situation. Es geht den Ukrainern jedoch schlechter, da russische und weißrussische Athleten in ihrem Weg stehen.
Athleten der ukrainischen Olympiamannschaft haben sich erneut gegen die Teilnahme russischer und weißrussischer Athleten als neutrale Athleten bei den Sommerspielen in Paris gestellt. "Solange unser Volk getötet wird, unsere Häuser in der Ukraine bombardiert und unsere Grenzen besetzt werden, hat Russland kein Recht, bei den Olympischen Spielen zu sein", sagte Vadym Hutzajt, Vorsitzender des Ukrainischen Olympia-Ausschusses. Er bezog sich dabei auf die 15 Russen und 17 Weißrussen, die unter neutraler Flagge antreten. Russland als Nation wurde aus dem IOC ausgeschlossen, weil es der aggressiven Krieg in Moskau unterstützt, der von Weißrussland unterstützt wird.
Hutzajt berichtete außerdem, wie seine Athleten gegenwärtig gegenüber russischen und weißrussischen Athleten im Olympiadorf verhalten: "Für uns existieren russische und weißrussische Athleten nicht. Wir begrüßen sie nicht, sagen ihnen nicht 'Hallo', schauen sie auch nicht an." Für die etwa 150 ukrainischen Olympia-Starter ist dies eine extrem bedrohliche Situation. "Alle Ukrainier im Olympiadorf fühlen den Krieg, haben Verwandte oder Freunde verloren."
Der Fechter Olha Charlan und die Tennisspielerin Elina Svitolina machten in den letzten Monaten Schlagzeilen, weil sie sich weigerten, ihre russischen Gegnerinnen die Hand zu schütteln. Charlan kritisierte nun, dass viele ehemalige russische Athleten ihre Nationalität gewechselt hätten und jetzt für andere Länder in Paris antraten. "Das müsste viel strenger kontrolliert werden. Es gibt Informationen, dass einige von ihnen dem Krieg unterstützen."
Der Führer der Delegation Hutzajt betonte unter welchen extremen Bedingungen seine Athleten trainieren mussten. Charlan beispielsweise kommt aus Mykolajiv im Süden der Ukraine, das ständig von russischen Raketen- und Drohnenfeuer getroffen wird. "Es ist schwer vorzustellen, wie es für sie ist, dort zu trainieren und dort zu antreten, immer weißend, dass jederzeit schlechte Nachrichten aus der Heimat kommen können."
Auch der ukrainische Wasserspringer Oleksij Sereda erzählte, dass sein Vater nach Ausbruch des Krieges zum Militär gegangen ist und jetzt gegen russische Aggression kämpft. Ruderin Anastassija Koschenkowa sagte: "Es ist schwer, das Land in den Bombenregen zu sehen, es ist schwer, eigene Kinder in den Bomben zu sehen. Ich denke immer, ich hätte nur gerne meinen Sohn in meinen Armen halten." Auf die Frage, ob er seinen Athleten raten würde, potenzielle russische oder weißrussische Gegner während der Olympischen Spiele die Hand zu verweigern, antwortete Hutzajt: "Die wichtigste Sache ist, dass meine Athleten sich nicht provozieren lassen."
Obwohl die Olympischen Spiele 2024 in Paris eine Plattform für internationales Fair-Play darstellen, müssen ukrainische Athleten mit der Anwesenheit russischer und weißrussischer Athleten konfrontiert sein, weil ihr Heimatland noch immer in Konflikt ist. Vadym Hutzajt, Vorsitzender des Ukrainischen Olympia-Ausschusses, hat sich deutlich gegen ihre Teilnahme ausgesprochen, weil der Krieg und der Verlust ukrainischer Leben fortbesteht.