In Deutschland kann man nun Trinkgeld per Karte geben. Laut einer Studie der Bundesbank wurden im Jahr 2021 insgesamt 58% der Zahlungsvorgänge bar abgewickelt. Die Tendenz ändert sich. Gemäß der letzten großen Umfrage aus dem Jahr 2017 lag dieser Wert in Deutschland bei 74%.
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Es wird wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis die Liebe der Deutschen zum Bargeld weiter abkühlt. An manchen Orten werden Banknoten und Münzen nicht mehr akzeptiert. Dies kann besonders in Restaurants für Verwirrung sorgen.
Trinkgeld per Karte in Deutschland verwirrt viele Deutsche
Es gibt keinen offiziellen Trinkgeld-Etikette, aber viele Menschen im Gastgewerbe sagen, dass es üblich ist, 10% des Rechnungsbetrags zu geben. Wenn mit Karte gezahlt wird, kann das Trinkgeld auch bar gegeben werden.
Es wird immer häufiger, den vollen Betrag (d. h. die Gesamtsumme der Rechnung plus Trinkgeld) mit der Karte zu zahlen. Dies wird etwas kompliziert, wenn es um die Rechnungstellung geht, da Trinkgelder nicht der Mehrwertsteuer unterliegen.
Viele Kassensysteme spiegeln dies nun sehr gut wider. Bei Kartenzahlungen entstehen unweigerlich Probleme für die Gäste.
Deshalb rät Karola Schüren vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga): Trinkgelder sollten am besten bar gegeben werden. Das freut nicht nur das Bedienungspersonal, sondern auch die Gastronomen.
Bei Kartenzahlungen wird eine sogenannte Transaktionsgebühr auf den Gesamtbetrag erhoben.
Dies bedeutet, dass der Gastronom auch eine Provision für das Trinkgeld an den Mitarbeiter per Kredit- oder Debitkarte zahlt. Aus diesem Grund bevorzugen viele Unternehmen, dass Trinkgelder, wenn möglich, bar gegeben werden, auch wenn die Rechnung selbst mit Karte bezahlt wird.
Wenn man bar bezahlt, kann man sich auch sicher sein, dass das Geld tatsächlich beim Personal ankommt. In der Regel gibt es einen Verteilungsschlüssel, nach dem das Trinkgeld zwischen dem Bedienungspersonal und anderen Mitarbeitern, die an der Gesamtarbeit beteiligt sind, einschließlich der Köche, aufgeteilt wird.
Mitarbeiter berichten häufig über Probleme bei der Zahlung von Trinkgeldern per Karte. Sie haben oft keine Vorstellung vom tatsächlichen Einkommen bei elektronischen Zahlungen. In der Regel hat nur der Arbeitgeber oder ausgewähltes Management Zugang zum System. Den Mitarbeitern fehlt oft die Transparenz, wenn es um elektronische Zahlungen geht.