zum Inhalt

Tötung eines 14-Jährigen: Ein Therapeut erklärt

Blaulicht
Ein Einsatzwagen der Polizei steht vor einer Dienststelle.

Der Vorstrafe eines 14-jährigen Jungen aus dem niedersächsischen Wunstorf kam ums Leben. Dass Teenager so brutal werden, hat laut Jugendtherapeut Kurt Brira meist mehrere Gründe, wie der Experte der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (Montagausgabe) sagte. Ein weiterer 14-jähriger Junge wird verdächtigt, den ahnungslosen und unbewaffneten Teenager mit stumpfer Gewalt getötet zu haben. „Ob mit Absicht oder nicht: Für mich ist diese Tat fast wie eine Hinrichtung“, sagte Brila, eine langjährige Dozentin an einem Institut in Hannover, die jetzt im Ruhestand ist, laut der Zeitung.

Er vermutet mehrere Faktoren im Hintergrund, die zu dieser Gewalt führen. „In solchen Situationen sprechen wir meist von mangelnder Empathie und Mentalisierung“, sagt die Therapeutin. „Dem Täter fehlt die Fähigkeit, sich in das Opfer einzufühlen oder sogar die Gefühle des Opfers zu verstehen und nachzuempfinden, wenn es verletzt ist“, erklärte er. “Bei Kindern gibt es auch Mechanismen, die sie dazu bringen, ihren Frustrationen im Leben zu entfliehen, wohl als Entschädigung für das Opfer.”

Brila wies darauf hin, dass einige Menschen andere foltern und demütigen, um besser und stärker auszusehen. Ob der Täter emotional und kognitiv in der Lage ist, den Umfang und das endgültige Ergebnis des Verbrechens zu verstehen, wird eine der Fragen im Prozess sein.

Laut Brylla brauchte die Familie des Opfers professionelle Hilfe. „Sie musste sich nicht nur von ihrem Baby verabschieden. Sie musste auch lernen, mit den schrecklichen Bildern seines Todes zu leben.“

Kommentare

Aktuelles