Am ersten Tag des Prozesses um einen 38-jährigen Totschlag am Landgericht Frankfurt (Oder) stellten Staatsanwälte die Schuld des Angeklagten in Frage. Ein Gerichtssprecher sagte am Mittwoch, dass die Staatsanwaltschaft derzeit davon ausgeht, dass der Prozess dazu führen könnte, dass der Mann wegen seiner psychischen Erkrankung in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wird.
Dem Antrag zufolge soll der Mann zur Verhandlung vor Gericht erscheinen. Am 3. Dezember 2022, einen Tag vor Weihnachten, überfiel und stach er in Schöneiche bei Berlin auf seine Großmutter ein. Die Frau starb an ihren Verletzungen. Bei späteren polizeilichen Kontrollen im Rahmen der Ermittlungen zum Tod der Frau soll er versucht haben, einem Polizisten die Dienstwaffe zu entreißen. Als Beamte versuchten, ihn zu Boden zu stoßen, wehrte er sich heftig und verletzte den Beamten und einen Kollegen.
Am Mittwoch, dem ersten Verhandlungstag, wurde ein Antrag verlesen, der darauf hinwies, dass er in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden würde. Ein Gerichtssprecher sagte jedoch, der Antrag sei noch nicht gestellt worden. Es werde zunächst geprüft, ob die Behauptungen wahr seien. Am Mittwoch wurden sechs Zeugen, darunter Polizisten und Anwohner, aufgerufen. Außerdem wurde ein Experte für forensische Psychiatrie bestellt.