Für ein Paar, das sich wegen schwerer Misshandlung und der Tötung seiner 15 Monate alten Tochter verantworten muss, haben Staatsanwaltschaft und Verteidigung Freisprüche gefordert. Das erklärte ein Sprecher des Landgerichts Dessau-Roßlau am Freitag. Es sei nicht genau zuzuordnen, wer von den beiden für den Tod des Mädchens verantwortlich ist. Unterlassene Hilfeleistung stehe auch nicht im Raum, da ein Rettungswagen alarmiert wurde. Die Urteilsverkündung ist den Angaben zufolge für den 13. Februar geplant.
Der Prozess gegen den 27 Jahre alten Mann und die 22-jährige Frau hatte am 10. Januar begonnen. Beide müssen sich wegen Totschlags und schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen verantworten. Laut Staatsanwaltschaft sollen die beiden Angeklagten ihre Tochter so schwer misshandelt haben, dass sie an den Folgen starb. Das Mädchen erlitt demnach ein Schädelhirntrauma und sei wenig später im Krankenhaus an einer Hirnschwellung gestorben. Zum Prozessauftakt hatte das Paar aus Syrien zu den Vorwürfen geschwiegen.