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Thüringen will Entlastungsgesetz neu verhandeln

Thüringer Minister für Wirtschaft Tiefensee
Wolfgang Tiefensee (SPD), Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft.

Thüringen besteht auf einer Neuverhandlung der Kostenverteilung des vom Bund geplanten Wachstumschancengesetzes. Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) sagte nach einer Kabinettssitzung am Dienstag auf Schloss Ettersburg bei Weimar, das Gesetz sei ein „vernünftiger erster Schritt in die richtige Richtung“. Allerdings sollten die Kosten hierfür nicht in erster Linie von den Ländern getragen werden.

Das Wachstumschancengesetz soll die wirtschaftlichen Belastungen in den kommenden Jahren um 32 Milliarden Euro reduzieren. Zu diesem Zweck ist die Einführung von 50 steuerpolitischen Maßnahmen geplant. Im Mittelpunkt stehen Anreize für Investitionen in den Klimaschutz.

Nach derzeitigem Stand müssen die Staaten etwa die Hälfte der geplanten Erleichterungen aufbringen. Tiefensee sagte, dadurch würden in den nächsten drei Jahren etwa 230 Millionen Euro an Einnahmen aus dem Thüringer Staatshaushalt und etwa 89 Millionen Euro an Einnahmeausfällen für die Kommunen entstehen. Tiffinsey kündigte an, der Freistaat werde sich daher für eine Neuverhandlung im Bundesrat über finanzielle Entschädigungen für Länder und Kommunen einsetzen.

Der Minister sagte jedoch, dass eine Ablehnung allein aus finanziellen Gründen für ihn genau das falsche Signal senden würde. „Ich bin zuversichtlich, dass sich Bund und Länder darauf einigen werden.“

Grundsätzlich enthält das Wachstumschancengesetz eine Reihe von Maßnahmen, um die Investitionsbereitschaft der Wirtschaft zu erhöhen, betonte Tiefensee. Dazu gehören geplante Abschreibungen für Unternehmensinvestitionen und Wohnungsbau, Prämien für Klimaschutzinvestitionen, Verbesserungen bei der Forschungssteuerförderung und eine Vereinfachung der Bürokratie.

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