Trainer Daniel Thioune will die Diskussionen rund um das unglückliche Pokal-Aus des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf schnell beenden. «Ich bin nicht bereit, rückwärts die Verantwortung zu klären», sagte der Coach zwei Tage nach dem Aus im Elfmeterschießen beim Liga-Rivalen 1. FC Nürnberg.
Weil Debütant Jona Niemiec (21) nach seinen ersten Profi-Minuten gleich zum Elfmeterschießen antrat – und prompt als einziger verschoss – während sich erfahrene Profis offenbar nicht trauten, wurde Fortuna-Spielern auch medial vorgeworfen, sie seien «charakterlos» und «feige». Kurios war auch, dass Trainer Thioune in der «Rheinischen Post» erklärte, er sei während der Auswahl der Elfmeter-Schützen auf der Toilette gewesen. «Ich kann detailliert nicht ganz genau sagen, wie es zu der Auswahl kam. Ich habe zu der Zeit sehr viel getrunken und mich zum Elfmeterschießen kurz verabschiedet», hatte er erklärt: «Ich habe aber kompetente Trainer, die das dann mit dem Team besprochen haben, und wir haben die Schützen für uns ausfindig gemacht.»
Vor dem Spiel am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen den SV Sandhausen, bei dem Niemiec wieder im Kader steht, will Thioune nun «nach vorne schauen. Der Schalter ist komplett umgelegt», sagte er: «Emotional hat es uns natürlich alle angefasst. Aber ich glaube, dass meine Mannschaft eine Reaktion zeigen wird.» Angst vor kritischen Reaktionen der Fans hat er nicht. «Ich habe gar kein schlechtes Gefühl, ins Stadion zu kommen», sagte er: «Es kamen auch viele aufmunternde Worte aus der Fanszene, es wurde nicht nur geschimpft.»