Auf Mallorca ist alles chaotisch. Auf der spanischen Urlaubsinsel streifen derzeit kostümierte Bewohner durch die Straßen. Der Grund ist nicht Karneval, sondern die Feierlichkeiten zu Ehren des heiligen Antonius.
“Heiliger Antonius” wurde am Dienstag gefeiert. Hunderte Menschen strömten am Montagabend zum sogenannten Dimonis-Ball. Erstmals in den zwei Jahren seit Ausbruch des Coronavirus wurde wieder ausgelassen gefeiert.
Inoffiziell hält die Raserei mancherorts schon seit Tagen an. „Das ist verrückt“, schreit der gebürtige Manacorer laut der Mallorca-Tageszeitung. Auf den überfüllten Hauptplätzen von etwa 30 Städten und Dörfern der Insel feiern die Mallorquiner mehrere Tage lang und tanzen zur Musik von Bands mit Menschen, die als Teufel verkleidet sind. Außerdem werden Hunde, Katzen, Schildkröten und ganze Schafherden gesegnet, denn der Mönch Antoni Abbas gilt als Schutzpatron der Tiere.
Die Hochburgen von “Saint Antoni” sind Sapobra im Norden und Manacor und Artà im Osten der Insel. Dieses Jahr gibt es in Manacor etwas Neues: Erstmals dürfen sich Frauen auf Mallorca als Teufel verkleiden.
Der Hintergrund dieses Spektakels ist eine Tradition. Demnach lebte Abbas im dritten Jahrhundert n. Chr. in Ägypten. Er stammte aus einer wohlhabenden Familie, aber der Legende nach verkaufte er im Alter von 20 Jahren seinen gesamten Besitz und zog in die Wüste, um ein asketisches Leben unter vielen Tieren zu führen. Satan soll wiederholt in seiner Einsiedelei erschienen sein, um ihn zu quälen und zu versuchen, ihn zu verführen.