Tennet kann mit den Vorbereitungen für den Bau des Südlinker Elbtunnels bei Glückstadt beginnen. Dem entsprechenden Antrag des Unternehmens vom Dezember vergangenen Jahres sei stattgegeben worden, teilte die Bundesnetzagentur am Dienstag mit. Klaus Müller, Vorsitzender der Bundesnetzagentur, betonte, dass eine sichere, stabile und bezahlbare Stromversorgung höchste Priorität habe. „Deshalb beschleunigen wir den Netzausbau so schnell wie möglich. Das bedeutet auch, dass Tennet die Genehmigung erhalten hat, vorzeitig mit dem Bau der Elbbrücke zu beginnen.“
Es handelt sich um Vorbereitungsarbeiten auf ca. 9 ha in Wewelsfleth (Kreis Steinburg) inklusive Einzäunung, Einfahrten und Flächenentwässerung. Diese Maßnahmen sind reversibel. Die Bundesnetzagentur teilte mit, dass bei einer anderen Entscheidung im laufenden Planfeststellungsverfahren der Status quo wieder hergestellt werden könne.
Die Südlink-Leitung ist laut Tennet mit einer Gesamtlänge von 700 Kilometern und Kosten von rund 10 Milliarden Euro das größte Energiewende-Infrastrukturprojekt in Deutschland. Es soll eine verlustarme Gleichstromübertragung aus der nördlichen Windenergieregion Deutschlands in den Süden ermöglichen. Die Leitung hat eine Kapazität von 4 Gigawatt, was in etwa der Leistung von vier Kernkraftwerken entspricht und ausreicht, um 10 Millionen Haushalte zu versorgen.
Der Tunnel liegt zwischen Wewelsfleth und Wischhafen im niedersächsischen Landkreis Stade mit einer Tiefe von rund 20 Metern und einer Länge von 5 Kilometern. Der Rohrdurchmesser beträgt vier Meter. An beiden Enden werden Zugangs- und Servicegebäude errichtet. Tennet hat eine geschätzte Bauzeit von fünf Jahren.