Teile der Berliner Friedrichstraße werden ab Montag wieder für Fußgänger und den Verkehr gesperrt. Das gab Umwelt- und Verkehrssenatorin Bettina Jarasch am Mittwoch offiziell bekannt. „Am Freitag wird der Umwidmungserlass im Amtlichen Anzeiger veröffentlicht.“ Ab Montag wird eine Strecke von rund 500 Metern zwischen der Leipziger Straße und der Französischen Straße dauerhaft für den Autoverkehr gesperrt. „Wir haben jetzt einen großen Schritt nach vorne gemacht“, sagte der Grünen-Politiker.
In der Fußgängerzone werden zunächst „hochwertige Sitzmöbel“ aufgestellt, die Begrünung soll im Frühjahr beginnen, sobald es das Wetter zulässt, so Jarasch. Der nächste Schritt ist die Planung des dauerhaften Designs. Jarasch sagte, die Fertigstellung werde mehrere Jahre dauern. Allerdings müssen die notwendigen Verfahren unmittelbar nach der Neuwahl am 12. Februar besprochen werden.
Damit setzt Jarasch eines der umstrittensten verkehrspolitischen Projekte in der Schlussphase des Berliner Wahlkampfs um. Nachdem in der Nacht zum Dienstag das bevorstehende Straßen-Reengagement bekannt wurde, gab es deutliche Kritik, nicht nur von der Opposition.
Die Strecke wird zunächst ab August 2020 im Rahmen einer Verkehrserprobung bis Oktober 2021 für Autos gesperrt. Ein Händler in der parallel verlaufenden Charlottenstraße beschwerte sich, da die Blockade im Nachhinein bestehen blieb. Das Verwaltungsgericht schloss sich ihr an und stellte fest, dass es für die Sperrung keine gesetzliche Grundlage in der Straßenverkehrsordnung gebe. Ende November wurde der Abschnitt der Friedrichstraße zunächst wieder für Autos freigegeben.