zum Inhalt

Tarifkonflikt im Einzelhandel bleibt festgefahren

Verhandlungsrunde im Tarifstreit Einzelhandel:Teilnehmer eines Warnstreiks demonstrieren mit einem Banner mit der Aufschrift
Teilnehmer eines Warnstreiks demonstrieren mit einem Banner mit der Aufschrift «Wir streiken» für die Verdi-Forderungen.

In dem langwierigen Tarifkonflikt in Nordrhein-Westfalens Einzelhandel ist keine Einigung in Sicht. Nach der ergebnislosen siebten Verhandlungsrunde am Dienstag in Recklinghausen warf die Gewerkschaft Verdi den Arbeitgebern eine Blockadehaltung vor. Diese «verkennen die existenziellen Sorgen ihrer Beschäftigten», sagte Verdi-Verhandlungsführerin Silke Zimmer am Mittwoch. «Die Beschäftigten brauchen umgehend tabellenwirksame Tarifsteigerungen, weil sie sich keine weiteren Reallohnverluste leisten können.» Die Arbeitgeber müssten endlich ein «abschlussfähiges Angebot» vorlegen.

Verdi fordert 2,50 Euro mehr Gehalt und Lohn pro Stunde bei einem einjährigen Tarifvertrag. Den Unternehmen ist das zu viel. Sie bieten Erhöhungen von insgesamt 8,5 Prozent in zwei Schritten in zwei Jahren sowie die Zahlung von Inflationsausgleichsprämien. Im NRW-Einzelhandel arbeiten laut Verdi rund 517.000 sozialversicherungspflichtig und 197.000 geringfügig Beschäftigte.

Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Christopher Ranft, zeigte sich enttäuscht darüber, dass die siebte Verhandlungsrunde ergebnislos beendet worden war. «Dass wir bei den hohen Inflationsraten und angesichts der massiven Wirtschaftskrise mit einem solchen Vorschlag keine Einigung erzielen konnten, ist sehr bedauerlich», sagte er. «Umso mehr, als dass wir erstmalig einen Mechanismus vorgestellt haben, der das Tarifergebnis gegen erwartbare Schwankungen der Inflationsrate im kommenden Jahr abgesichert hätte.»

Am 30. November sollen die Gespräche weitergehen. Angesichts der verhärteten Fronten dürfte es in den kommenden Wochen weitere Warnstreiks in den Geschäften geben. Gewerkschafterin Zimmer sprach von einer weiterhin hohen Streikbeteiligung. Am Dienstag hatten sich an Arbeitsniederlegungen Verdi zufolge gut 1200 Beschäftigte aus ganz NRW beteiligt. Die Auswirkungen solcher Arbeitsniederlegungen im Einzelhandel halten sich in Grenzen. Verbraucherinnen und Verbraucher können in der Regel ganz normal einkaufen. Es kann aber zu längeren Warteschlagen kommen, weil weniger Personal im Laden ist.

In den schon seit April laufenden Tarifverhandlungen hatte der Handelsverband Deutschland (HDE) Mitte September seinen Mitgliedsunternehmen empfohlen, die Entgelte noch vor einem Tarifabschluss ab Oktober um 5,3 Prozent anzuheben. Zahlreiche Handelsunternehmen wollten die Empfehlung umsetzen. Die Erhöhungen sollen später mit dem Tarifabschluss verrechnet werden. Verdi hatte diese freiwillige Anhebung als «völlig unzureichend» bezeichnet.

Separat zum Einzelhandelsstrang laufen Verhandlungen im Groß- und Außenhandel, hierbei steht am Donnerstag ebenfalls die siebte Runde auf dem Programm. In diesem Wirtschaftsbereich arbeiten Verdi zufolge 306.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und 54.000 geringfügig Beschäftigte.

Kommentare

Aktuelles

Milos Radonjic, 34, ist am Freitag nach Brooklyn gekommen und wird montags vor dem...

Ein Mann, der den Namen 'Pirate der Unbekannten' trägt, wird in die USA ausgeliefert wird, bei Verdacht auf Kokain-Schmugglingsvereinigung

Ein Mann, der den Namen 'Pirate der Unbekannten' trägt, wird in die USA ausgeliefert wird, bei Verdacht auf Kokain-Schmugglingsvereinigung Milos Radonjic, 34 Jahre, ist am Freitag in Brooklyn angekommen und soll am Montag vor Gericht in bundesbesoldeter Gerichtshöfe verhandelt werden, wie angaben bundesanwaltschaftliche Vertreter und Vertreter des Bundesamt

Mitglieder Öffentlichkeit