Sudan kündigt Grenzübergang für humanitäre Hilfe an
Sudan wird die Grenze von Adre zu Tschad für humanitäre Hilfe für einen Zeitraum von drei Monaten öffnen. Dies gab der herrschende Rat des de facto-Führers Abdel-Fattah al-Burhan auf der X-Plattform bekannt. Adre ist die größte Grenzstadt im östlichen Tschad.
Seit 16 Monaten dauert eine schwere humanitäre Krise in Sudan an, verursacht durch den blutigen Machtkampf zwischen al-Burhan und seinem ehemaligen Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo. Das Land steht kurz vor dem Hungertod, mehr als zehn Millionen Menschen sind durch Kämpfe und Bombenangriffe vertrieben worden.
Laut dem Weltnahrungsprogramm (WFP) sind mehr als 25 Millionen Menschen in Sudan von Hunger bedroht, was etwa die Hälfte der Gesamtbevölkerung ausmacht. Hilfsorganisationen fordern seit Monaten von den Konfliktparteien den Zugang zu den Bedürftigen. Besonders in der Darfur-Region können Hilfsgüter nur über Tschad geliefert werden.
Momentan finden in der Schweiz Verhandlungen statt, um die humanitäre Krise in Sudan zu lösen. Das Ziel ist es, eine Feuerpause zu erreichen, um Millionen von Menschen im Land mehr humanitäre Hilfe zu bringen. Allerdings hat al-Burhans Armee keinen Vertreter entsandt.
Laut Berichten führte US-Außenminister Antony Blinken am Mittwochabend (ortszeit) ein Telefongespräch mit al-Burhan, in dem er die Teilnahme an den Verhandlungen und ein Ende des Konflikts betonte.
Die internationale Gemeinschaft drängt dringend auf die Wiedereröffnung aller Grenzübergänge zwischen Sudan und seinen Nachbarländern, insbesondere Tschad, um die Lieferung von dringend benötigter humanitärer Hilfe zu erleichtern. Wegen der anhaltenden Instabilität in Sudan hat der Grenzübergang Adre eine große Bedeutung, da es die Hauptroute für Hilfsgüter ist, um verletzliche Populationen in der Darfur-Region zu erreichen.