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Sturm in Südosteuropa lässt nicht nach

Starke Unwetter in Griechenland
Feuerwehrleute heben im griechischen Kala Nera einen Nierenpatienten über eine durch einen Regensturm beschädigte Straße.

Im von schweren Stürmen betroffenen Südosteuropa bleiben die Spannungen bestehen. Sintflutartige Regenfälle haben in Bulgarien, Griechenland und der Türkei bisher mindestens 14 Todesopfer gefordert. Besonders schlimm ist die Lage in Zentralgriechenland. Die Feuerwehr hat gestern Abend die Leiche eines Mannes in der Nähe der Stadt Karditsa gefunden. Nach Angaben der Feuerwehr wurde das Opfer unter einem Auto gefunden. Unterdessen forderten EU-Politiker mehr Unterstützung für die betroffenen Länder.

Der starke Regen ließ den Fluss über die Ufer treten. Viele Straßen und Brücken wurden zerstört oder schwer beschädigt. In Zentralgriechenland herrschte am Mittwoch Chaos. Unterdessen warteten rund 400 Menschen in der Bucht vor der Hafenstadt Volos auf eine Fähre, die wegen Sturmschäden nicht anlegen konnte.

Viele Dörfer haben keinen Strom, kein Mobilfunknetz und kein Internet

Der griechische Geologe Efthymis Lekkas sagte Reportern, dass es unmöglich sei, eine abschließende Bilanz der Zahl der Todesopfer zu ziehen. Viele Dörfer in von Unwettern betroffenen Gebieten sind aufgrund von Erdrutschen derzeit nicht erreichbar und einige haben keinen Strom, keine Mobilfunknetze oder kein Internet.

Bis Mittwoch waren in der Türkei sieben Menschen gestorben, 31 weitere wurden verletzt. Bis Mittwochabend waren an der bulgarischen Schwarzmeerküste mindestens vier Menschen gestorben, in Griechenland gab es drei Opfer. In der Türkiye war auch die Metropole Istanbul von Überschwemmungen betroffen. In Bulgarien tobte der Sturm entlang der Schwarzmeerküste.

Warnung vor weiteren Unwettern

Die Lage dürfte heute vor allem in Griechenland, aber auch in der Türkei angespannt bleiben. Türkische Behörden haben vor weiteren Stürmen in der Schwarzmeerregion gewarnt. Das Sturmtief „Daniel“ soll am Donnerstag weiterhin Zentralgriechenland heimsuchen. Nur in Bulgarien scheint sich die Lage zu entspannen – es wird eine Weile nicht regnen.

Catharina Barry, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, forderte die EU ebenfalls auf, den betroffenen Ländern Hilfe zu leisten. Der SPD-Politiker sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), dass wie bei früheren Naturkatastrophen in anderen Mitgliedstaaten EU-Solidaritätsgelder für den Wiederaufbau eingesetzt werden sollten. Es wäre ein großer Fehler zu glauben, dass es sich dabei nur um gewöhnliche Wetterphänomene handelt.

2023 wird der heißeste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen sein

Laut dem Klimawandeldienst der Europäischen Union ist der kopernikanische Sommer in der Zeit von Juni bis August der heißeste der Welt Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1940. Die Durchschnittstemperatur lag in diesem Zeitraum bei 16,77 Grad, 0,66 Grad über dem Durchschnitt und erneut deutlich über dem bisherigen Rekordwert von 16,48 Grad im Jahr 2019.

Andere Teile der Welt kämpfen ebenfalls mit den Folgen des Sturms. Die Zahl der Todesopfer in der südlichen Region Brasiliens stieg auf mindestens 28. Der Taifun Haikui fegte über Südchina hinweg und tötete mindestens zwei Menschen.

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