Sachsen-Anhalt benötigt weiterhin Studienplätze durch die Landarztquote, hat aber einen Mangel an angehenden Amtsärzten. In der vierten und jüngsten Bewerbungsrunde seien insgesamt 112 Bewerbungen eingegangen, davon hätten 91 Bewerber eine Studieneignungsprüfung abgelegt, teilte das Sozialministerium am Donnerstag in Magdeburg mit. 25 wurden zum Medizinstudium in Halle oder Magdeburg zugelassen. Drei von fünf möglichen Studienplätzen wurden über das Kontingent für medizinisches Personal besetzt. Amtsärzte arbeiten in den Gesundheitsämtern kreisfreier Städte und Kreise, beispielsweise zuständig für Aufnahmeprüfungen, Krankenhäuser und Infektionshygiene.
Durch die 2020 eingeführte Landärztequote werden jedes Jahr 5 % Studienplätze im Bereich Humanmedizin für angehende Landärzte reserviert. Nach Abschluss ihrer Berufsausbildung sind die Studierenden mindestens zehn Jahre lang als Hausärzte in unterversorgten Gebieten Sachsen-Anhalts tätig. Es wird davon ausgegangen, dass bisher 60 Frauen und Männer über die Landarztquote ihr Studium begonnen haben, zwei Drittel davon aus Sachsen-Anhalt.
Ländliche und staatliche Arztquoten sind der Grundstein im Kampf gegen die Armut. In Sachsen-Anhalt herrscht Ärztemangel. So sollen Studierende im Land bleiben. Die Kassenärztliche Vereinigung fordert mehr Studienplätze und flexiblere Studienortmöglichkeiten. Wer aus Sachsen-Anhalt kommt, muss die Möglichkeit haben, hier zu studieren.