Eine neue Studie empfiehlt den Bau von vier neuen Pumpspeicherkraftwerken. Sie könnten unter anderem zur Energiespeicherung oder zur Trinkwasserversorgung im niedersächsischen Harz beitragen, wie die TU Clausthal am Donnerstag nach Vorlage ihres Abschlussberichts mitteilte. Diese Studie untersucht die Wasser- und Energiewirtschaft im Westharz im Kontext des Klimawandels.
Die TU Clausthal und ihre Partner haben unter dem Namen „Energie- und Wasserspeicher Harz“ Standorte identifiziert, an denen sechs Infrastrukturprojekte möglich erscheinen. Vor allem haben Wissenschaftler klargestellt, dass vier Pumpspeicherkraftwerke die derzeitige Trinkwasserspeicherkapazität von 60 Millionen Kubikmetern um 50 % erhöhen könnten. Das geplante Kraftwerk hat eine Gesamtleistung von 1 GW und eine Kapazität von 4 GWh. Zum Vergleich: Das im April abgeschaltete Kernkraftwerk Emsland produzierte 1,4 GW.
Pumpspeicherkraftwerke werden auch zum Hochwasserschutz eingesetzt
Auf Basis einer Untersuchung der Zwischenergebnisse des Projekts wurde im Sommer eine Entscheidung getroffen: Eine Machbarkeitsstudie zum Ausbau der Harztalsperre hat begonnen. Der Hintergrund hierfür ist, dass die Niederschläge in den kommenden Sommern voraussichtlich abnehmen werden. Dies könnte durch die Aufnahme erhöhter Winterniederschläge ausgeglichen werden, beispielsweise durch eine Vergrößerung des Granitdamms oder den Bau eines neuen Staudamms im obersten Nestortal. Der Bau von unterirdischen Pumpspeicherkraftwerken spielte in der nun vorgestellten Forschung nahezu keine Rolle. Die Technische Universität Clausthal hat dieses Konzept in der Vergangenheit untersucht, die weitere Forschung jedoch kürzlich eingestellt, weil sie zu kostspielig war. Die Idee ist: Der Bau eines Kraftwerks in einem alten Minenstollen erfordert keine störende Natur. Infolgedessen ist mit einem Rückgang der Proteste zu rechnen.