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Streit um Impfstoffpatent: Gericht will offizielles Urteil abwarten

Impfbuch
Ein Impfbuch liegt auf einem Tisch.

Das Landgericht Düsseldorf hat vier Verfahren im Patentstreit um einen Coronavirus-Impfstoff zwischen dem Impfstoffentwickler Curevac und dem Rivalen Biontech ausgesetzt. Das Gericht muss zunächst die Entscheidungen des Deutschen Patent- und Markenamts und des Europäischen Patentamts abwarten, bevor es eine eigene Entscheidung treffen kann. Ziel der Maßnahme sei es zu klären, ob die drei Gebrauchsmuster und Patente ordnungsgemäß angemeldet worden seien und weiterhin gültig seien, sagte ein Gerichtssprecher am Donnerstag.

Gebrauchsmuster werden bereits wenige Wochen, nachdem sie als „Schnelltitel“ zur Eintragung galten, im Register eingetragen. Allerdings dauert die Prüfung und Erteilung von Patenten oft Jahre.

Curevac reichte im Juli 2022 Klage gegen Biontech ein und forderte eine „gerechte Entschädigung“ für die Verletzung mehrerer seiner geistigen Eigentumsrechte aufgrund von Vorfällen bei der Produktion der patentierten Coronavirus-Impfstoffe von Biontech und Pfizer. Einen konkreten Betrag nannte das Unternehmen nicht. Biontech bestreitet die Vorwürfe. Das Unternehmen hat seine Arbeit als „original“ bezeichnet.

Nach Angaben des Gerichts beantragte Biontech im November 2022 beim Deutschen Patent- und Markenamt die Löschung dreier umstrittener Gebrauchsmuster. Hierzu ist noch keine Entscheidung gefallen. In diesem Zusammenhang soll die Handelskammer Zweifel an der Schutzfähigkeit von Gebrauchsmustern geäußert haben.

Nach Angaben des Landgerichts hat Biontech im Jahr 2017 beim Europäischen Patentamt Einspruch gegen das umstrittene Patent eingelegt. April 2023. Hierzu ist noch keine Entscheidung gefallen. Das Gericht teilte mit, die Kammer gehe davon aus, dass der Einspruch Erfolg haben werde.

Nach der Entscheidung des Amtes hofft die zuständige Patentkammer auf eine Entscheidung über den Fortgang des Rechtsstreits.

Biontech sieht in der Entscheidung des Gerichts, das Verfahren in Düsseldorf auszusetzen, ein „wichtiges Signal“. Ein Biontech-Sprecher sagte: „Wir glauben, dass die heute besprochenen Patente und Gebrauchsmuster von Curevac überhaupt nicht hätten erteilt werden dürfen, da sie nicht den Anforderungen genügen.“

Curevac wird die Verzögerung auch positiv begründen indem er mit dem Finger darauf zeigt. Curevac-Chef Alexander Zehnder erklärte: „Die heutige Entscheidung zeigt, dass die ausgehandelten Schutzrechte verletzt wurden.“

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