Nach schweren Unruhen in der Staatlichen Erstaufnahmestelle Freiburg (LEA) wurden 9 Personen von der Polizei festgenommen, die Ermittlungen dauern noch an. Für die Verdächtigen wird geprüft, ob in einem sogenannten beschleunigten Verfahren ein Haftbefehl erlassen werden kann, wie die Staatsanwaltschaft Freiburg am Dienstag mitteilte. Es ging um den Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung – im Zusammenhang mit einem mutmaßlichen Treffer mit einer Flasche.
In der Einrichtung für Asylbewerber und Flüchtlinge brachen am Sonntag und Montag Kämpfe aus. Nach Angaben der Polizei griffen sich etwa 40 Personen mehrfach gegenseitig an, teilweise mit Stöcken, Messern und anderen Gegenständen bewaffnet. Mindestens acht Menschen wurden verletzt. Die Festgenommenen wurden laut Polizei in Gewahrsam genommen. Der zuständige Regionalausschuss Freiburgs erklärte solche Vorfälle für nicht hinnehmbar.
Die Staatsanwälte sprachen von der großen Zahl der beteiligten Personen und den verwirrenden tatsächlichen und rechtlichen Umständen des Vorfalls. Daher sollte eine breit angelegte Untersuchung individuelle Umstände und Verantwortlichkeiten klären.
Das Regierungspräsidium sagte, es wolle in den kommenden Wochen Krisengespräche mit Polizei und Staatsanwaltschaft führen – die Pläne für das Treffen seien an dem Tag zunächst unklar gewesen.