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Staat entlastet Jena Uniclinic von Investitionskosten

Im späten Juli warnte das Universitätsklinikum Jena vor drohender Unterfinanzierung. Nun reagiert die Staatsregierung mit Investitionshilfe.

Nach dem Hilferuf der Uni Jena aufgrund von Unterfinanzierungsbedenken plant der Freistaat ein...
Nach dem Hilferuf der Uni Jena aufgrund von Unterfinanzierungsbedenken plant der Freistaat ein Hilfspaket.

- Staat entlastet Jena Uniclinic von Investitionskosten

Nach einem Hilferuf aufgrund finanzieller Schwierigkeiten erhält die Jenaer Universitätsklinik Hilfe vom Staat. Das Ministerium für Wissenschaft und Finanzen hat ein Entlastungspaket in Höhe von 20 Millionen Euro in diesem Jahr und 24 Millionen Euro ab nächsten Jahr vereinbart, wie Wissenschaftsstaatssekretär Carsten Feller ankündigte. Darin enthalten sind die Übernahme der Kreditverpflichtungen des Krankenhauses durch den Staat, eine höhere Investitionsförderung und die Übernahme der verbleibenden Kosten für ein Forschungsgebäude. Además, erhält das Krankenhaus die Genehmigung, einen Kredit zur Deckung laufender Kosten aufzunehmen.

Die staatliche Hilfe soll dem 1.400-Betten-Krankenhaus den notwendigen Spielraum verschaffen, um Liquiditätslücken durch einen Kredit zu überbrücken. Thüringens einziges Universitätskrankenhaus hatte kürzlich über unzureichende Finanzierung geklagt und darauf hingewiesen, dass wichtige Aufgaben eines Universitätskrankenhauses wie hochwertige Notfallversorgung rund um die Uhr, spezialisierte medizinische Zentren, die Behandlung seltener Krankheiten oder ein hohes Engagement in der Facharztausbildung in den aktuellen Vergütungsregelungen nicht ausreichend berücksichtigt werden. Steigende Betriebskosten, beispielsweise für Personal und Energie, haben die Situation verschärft.

"Das UKJ hat in den letzten Jahren eines der wenigen Universitätskrankenhäuser in Deutschland gewesen, das schwarze Zahlen geschrieben hat und hat auch eigene Mittel für zusätzliche Investitionen verwendet", betonte Feller in einer Erklärung. Die zunehmend schwierige Situation der Krankenhausfinanzierung bundesweit seit der Corona-Pandemie ist jedoch auch an diesem Krankenhaus nicht vorbeigegangen. Nun wurde mit dem Finanzministerium eine Lösung gefunden, die sofort Wirkung zeigt. Hochwertige Patientenversorgung im Krankenhaus sowie Lehre und Forschung bleiben somit vollständig garantiert.

Staat übernimmt Kreditrückzahlung

Im Detail wird der Staat die Rückzahlung der gesamten Kreditrate von 10,9 Millionen Euro für den zweiten Bauabschnitt der Klinikneubaufläche Jena-Lobeda übernehmen, den das Krankenhaus teilweise selbst finanziert hat. Die Übernahme der vollen Kreditraten soll ab nächsten Jahr fortgesetzt werden. Dann soll auch die Investitionsförderung von derzeit 10 auf 25 Millionen Euro erhöht werden. Für die verbleibenden Kosten von 11 Millionen Euro für das Forschungsgebäude kann das Krankenhaus einen Kredit aufnehmen, dessen Rückzahlung das Ministerium für Wissenschaft completely übernehmen will.

Einige Maßnahmen sind jedoch noch unter budgetärer Reservierung, was bedeutet, dass die endgültige Entscheidung für die geplante Finanzhilfe ab 2025 von der im September neu gewählten Landtagsabgeordneten getroffen werden muss.

Feller hatte bereits im Frühjahr darauf hingewiesen, dass die Patientenzahlen im Universitätskrankenhaus noch nicht den Vorkrisenniveau erreicht haben, während Entschädigungszahlungen für abgesagte Operationen während der Pandemie ausgelaufen sind. Der Staat kann jedoch aufgrund der geltenden bundesrechtlichen Regelungen zur Krankenhausfinanzierung keine Einnahmeausfälle in der Healthcare ausgleichen, wie auch Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) kürzlich betont hat.

Aufruf an die Bundesregierung: Implementiere Vergütungsreform

Krankenhäuser erhalten von den gesetzlichen Krankenkassen festgelegte Preise pro Fall basierend auf der Diagnose. Die umfassende Klinikreform, die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingeleitet wurde, soll dieses Vergütungssystem modifizieren, wobei die Krankenhäuser dann einen Teil der Vergütung allein für die Aufrechterhaltung bestimmter Angebote erhalten. Feller rief die Bundesregierung auf, diese Reform endlich umzusetzen.

Das Universitätsklinikum Jena behandelte letztes Jahr fast 46.000 stationäre und rund 517.000 ambulante Patienten und beschäftigt fast 7.000 Mitarbeiter in 31 Kliniken und 26 Instituten. Laut Ministeriumsangaben erhielt es zwischen 2015 und 2023 rund eine Milliarde Euro aus Landesmitteln, darunter Forschungs- und Lehrförderung, Projektmittel, allgemeine Investitionsförderung, Großgerätefinanzierung und Mittel für die zweite Bauphase.

Das Entlastungspaket des Staates enthält die Übernahme der Kreditverpflichtungen der Jenaer Universitätsklinik aufgrund von Unterfinanzierung, wie von Wissenschaftsstaatssekretär Carsten Feller betont. Die finanziellen Schwierigkeiten des Krankenhauses, einschließlich unzureichender Finanzierung und steigender Betriebskosten, haben diese Hilfe erforderlich gemacht.

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