Cheftrainer Fabian Hürzeler vom Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli hat dem Streit mit Abwehrspieler Leart Paqarada im Training keine große Beachtung geschenkt. «Das war nicht das erste Mal, dass wir anecken», sagte der 29-Jährige vor der Zweitliga-Partie gegen Hannover 96 am Sonntag (13.30 Uhr/Sky). «Ich vergleiche das immer mit einer Beziehung zu einer Partnerin oder einem Partner: Wenn es da nur langweilig ist, dann ist das nicht förderlich für die Beziehung», fügte er am Freitag hinzu.
Im Training am Vortag hatte sich der im Sommer zum Bundesligisten 1. FC Köln wechselnde Paqarada nach Medienangaben über eine Übung beschwert. Hürzeler soll dann gesagt haben, dass der Co-Kapitän in die Kabine gehen könne, wenn es ihm nicht passe. Paqaradas Reaktion spreche für die «Intensität, den Willen und die Bereitschaft, auch im Training das Spiel gewinnen zu wollen», und diese Emotionen gehören laut Hürzeler dazu.
Am Sonntag steht Hürzeler vor seinem ersten Liga-Heimspiel als Coach. Die Begeisterung sei aber präsenter als Nervosität: «Die Vorfreude ist immer größer: Vorfreude auf die Fans, Vorfreude auf ein ausverkauftes Stadion.» Der letzte Heimsieg gegen 96 liegt schon 29 Jahre zurück. Seitdem holte der Kiez-Club in neun Pflichtspielen am Millerntor nur drei Unentschieden gegen die Niedersachsen und kassierte sechs Niederlagen.