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Spendenbereitschaft uneinheitlich in Sachsen-Anhalt

Spenden
Eine Hand steckt eine Ein-Euro-Münze in eine Geldsammelbüchse.

Wie ist das Spendenverhalten der Bevölkerung für wohltätige Organisationen in Zeiten der hohen Inflation? Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab ein uneinheitliches Bild. Einige Organisationen haben weiter ein gutes Spendenaufkommen, andere merken, dass es bei vielen knapp wird.

«Es ergibt sich ein differenziertes Bild. Bei der Bahnhofsmission Magdeburg haben sich 2021/22 die Geldspenden deutlich erhöht, ebenso beim Sozialkaufhaus in Halle, bei der Wärmestube in Halberstadt blieb es in etwa auf demselben Niveau», sagte der Sprecher des Caritasverbandes für das Bistum Magdeburg, Stefan Zowislo. «Dagegen haben sich Sachspenden halbiert.» Die Supermärkte wirtschaften sparsamer und auch die Menschen tragen ihre Kleidung länger.

«Bei uns gibt es nach wie vor eine hohe Spendenbereitschaft», sagte der Sprecher der Diakonie Mitteldeutschland, Frieder Weigmann. «Die Anzahl der Spenderinnen und Spender als auch die Spendenhöhe sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr leicht, aber sichtbar gestiegen.» Wir machen diese Erfahrung der Steigerung nicht zum ersten Mal. In besonderen Krisen herrscht auch eine besonders hohe Hilfsbereitschaft.»

«Im vergangenen Jahr konnte die Volkssolidarität Landesverband Sachsen-Anhalt bei ihrer jährlichen Haus- und Straßensammlung «Gemeinsam gegen einsam» nur 70 Prozent der Erlöse von 2021 verbuchen», sagte die Sprecherin des Verbandes, Jana Lammich. «Sicherlich sind die steigenden Kosten für Lebensmittel und Energie ein Grund dafür, dass viele Menschen weniger Geld zur Verfügung haben.»

Lammich sagte weiter: «Widersprüchlich sind dagegen die Aussagen der Umfrageinstitute, die besagen, dass die Spendenbereitschaft in Deutschland so hoch wie lange nicht sein soll.» Die Folgen der Spendenrückgänge für die Volkssolidarität sind: «Immer mehr Begegnungsstätten müssen geschlossen werden, da die Kosten nicht mehr zu tragen sind. Im Jahr 2022 mussten wir fünf von insgesamt 58 unserer Begegnungsstätten in Sachsen-Anhalt aus finanziellen Gründen schließen», sagte Lammich.

Die Anhaltische Hospiz- und Palliativgesellschaft in Dessau kommt zurecht. «Im letzten Jahr hatte man das Gefühl, es wird weniger, weil viele in der Inflation ihr Geld erstmal zusammengehalten haben, in diesem Jahr lässt es sich aber wieder sehr angenehm an, man hat das Gefühl, das man sich mit den Umständen so ein bisschen arrangiert hat und jetzt wieder großzügiger ist», sagte Geschäftsführer Johannes Koschig. «Wir müssen ja immer fünf Prozent über Spenden einnehmen. In diesem Jahr scheint es sich wieder so in Richtung sechs Prozent zu entwickeln.»

«Lebensmittelspenden sind weniger geworden, die Supermärkte wirtschaften sparsamer, allerdings haben wir uns auch bei Erzeugern mehr bemüht, um das ein Stück weit auszugleichen», sagte der Landesvorsitzende der Tafeln in Sachsen-Anhalt, Andreas Steppuhn. «Die Großspenden vom Erzeuger haben leicht zugenommen und auch beim Geld haben wir trotz Inflation eine bessere Spendensituation als in der Vergangenheit. Die Not bei den Tafeln ist ja gut sichtbar geworden.»

«Die Geldspenden sind stetig mehr geworden, wir waren mal bei 7000 bis 8000 Euro im Jahr und heute liegen wir bei 15 000 bis 20 000 Euro im Jahr», sagte der Leiter der Bahnhofsmission Magdeburg, Florian Sosnowski. «Möglicherweise kommt die Steigerung deshalb zustande, weil wir mehr in der Öffentlichkeit stehen, und auch weil die Medien das Thema in die Öffentlichkeit bringen.»

Auch die Bahnhofsmission in Halle registriert einen deutlichen Zuwachs beim Spendenaufkommen. «Geld und Lebensmittel wird etwa doppelt so viel wie vor der Pandemie gespendet», sagte Leiterin Heike Müller. «Zum Beispiel spendeten zwei ältere Herren ihre Energiepauschale. Und eine Frau kommt jeden Monat vorbei und bringt uns 50 Euro.»

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