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Spendenauszahlung nach Flutkatastrophe dauert Jahre

Die Auszahlung von Spenden nach der Flut 2021 in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfallen kann sich laut einem bundesweiten Hilfsbündnis teils noch Jahre hinziehen. Wie frühere Flutkatastrophen gezeigt hätten, «muss von einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren ausgegangen werden», teilte der Geschäftsführer des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe, Dominique Mann, am Donnerstag mit.

Darauf habe das Bündnis schon seit Beginn der Spendenaufrufe hingewiesen. «Viele können bis heute zum Beispiel noch keine Wiederaufbauanträge stellen, sei es weil Baugutachten oder Baugenehmigungen fehlen, andere Ansprüche noch nicht geklärt sind oder aber auch die Menschen sich noch nicht mit diesem Thema auseinander setzen können, weil das Trauma noch zu stark ist», erläuterte Mann. Zuvor hatte der SWR darüber berichtet.

Im nördlichen Rheinland-Pfalz waren bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 mindestens 135 Menschen ums Leben gekommen – 134 im Ahrtal sowie ein Mann in der Eifel. In Nordrhein-Westfalen starben 49 Menschen. Tausende Häuser wurden zerstört oder beschädigt.

Beim Aktionsbündnis Katastrophenhilfe und den Mitgliedsorganisationen Caritas international, Deutsches Rotes Kreuz und Diakonie Katastrophenhilfe gingen laut Geschäftsführer Mann bisher 163,63 Millionen Euro an Spenden ein. Davon seien «rund 94,3 Millionen Euro bereits ausgegeben beziehungsweise konkret in Projekten gebunden, 45 Millionen Euro stehen für Wiederaufbauhilfen zur Verfügung und weitere 24 Millionen Euro sind für Härtefälle vorgesehen».

Geldsummen für Hochwasseropfer fließen auch von weiteren Hilfsorganisationen, von denen sich ein Teil in der Aktion Deutschland Hilft zusammengeschlossen hat, sowie aus dem milliardenschweren Aufbaufonds von Bund und Ländern. Für Verzögerungen bei Zahlungen gibt es noch weitere Gründe, etwa Mangel an Handwerkern und Baumaterial.

Der Geschäftsführer des Aktionsbündnisses Katastrophenhilfe, Mann, kann nach eigenen Worten «nachvollziehen, dass es vielen nicht schnell genug geht». Er versicherte aber auch: «Die Organisationen haben keinerlei Interesse, Spenden zurückzuhalten, im Gegenteil! Seit Beginn der Katastrophe sind mobile Teams in den betroffenen Gebieten unterwegs und informieren die Menschen, wie sie auch finanzielle Unterstützung beantragen und erhalten können.» Mehr als eineinhalb Jahre nach der tödlichen Flutkatastrophe gehen laut Mann auch «immer noch Spenden in geringem Umfang ein».

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