SPD-Fraktion kritisiert Touré wegen Zurückhaltung bei der Einreichung von Unterlagen
Die SPD-Bundestagsfraktion kritisierte Sozialministerin Aminata Touré (Grüne) für die Verzögerung bei der Einreichung wichtiger Dokumente. Dabei geht es um den Abgang der ehemaligen Staatssekretärin Marjam Samadzade. Der Abgeordnete Niclas Dürbrook sagte am Freitag, die SPD-Fraktion habe wegen der fehlenden Unterlagen einen Einheitsausschuss unter Vorsitz von CDU-Fraktionschef Tobias Koch beantragt.
Hintergrund ist die einstimmige Forderung des Ausschusses für Inneres und Recht, dem Parlament sämtliche Dokumente und Korrespondenz im Zusammenhang mit Samazadehs scheidendem Staatssekretär vorzulegen. Nach der Geschäftsordnung der Landesversammlung muss dies unverzüglich erfolgen. Doch nur neun Tage später, am Freitag, erhielt der Ausschussvorsitzende eine Bestätigung über den Eingang des Antrags auf Einreichung des Dokuments und kündigte an, dass dieser eine Woche vor Weihnachten eingereicht werden würde. Dubruck nannte den Schritt „dreist und respektlos gegenüber dem Parlament“. Den Prozess auf die Weihnachtsferien zu verschieben, ist ein ungeschickter Versuch. „Wir werden Aminata Touré diesen Versuch nicht beenden lassen“, sagte Dubruck.
Im Einheitsausschuss müsse die Landesregierung darlegen, „warum wir die klaren Vorgaben des Parlaments nur in einem relativ kontrollierten Prozess und mit sehr wenigen Beteiligten kurz vor den Weihnachtsfeiertagen umsetzen können.“
Touré kündigte im Juli an, dass Samazadeh als Außenminister zurücktreten und in die Justiz zurückkehren werde. Der scheidende Staatssekretär für soziale Angelegenheiten musste vorzeitig abreisen, weil er israelkritische Beiträge retweetete. In dem Artikel wurde das Vorgehen der israelischen Regierung nach den Terroranschlägen der Hamas scharf kritisiert und verurteilt.
Die Liberaldemokraten werfen Touré vor, Fragen der Liberalen Partei im Parlament zu den Hintergründen seines vorzeitigen Abgangs nicht vollständig beantwortet zu haben.
Quelle: www.dpa.com