Der SPD-Fraktionsvorstand in Sachsen-Anhalt hat den Rücktritt von Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (CDU) gefordert. „Wir stellen fest, dass die sogenannten offiziellen Gründe von Herrn Schellenberg für die Abhaltung von Treffen im Oval Office und auf dem Balkon des Präsidenten am Abend des Roland-Kaiser-Konzerts weder in seiner langjährigen Erklärung vor dem Ältestenrat noch weiter bestätigt werden konnten.“ Welcher Anlass. Keine Sorge um die Zusammensetzung der Gruppe“, erklärte der Vorstand am Freitag in Magdeburg. Schellenbergs Äußerung habe es nicht geschafft, das Vertrauen des Gesetzgebers und der Öffentlichkeit wiederherzustellen. „Wir raten ihm im Interesse des Parlaments, selbst die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen und sein Büro zur Verfügung zu stellen.“
Vor weniger als zwei Wochen wurde ein Foto veröffentlicht, das Schellenberg mit mehreren Gästen vom Balkon aus zeigt mit Blick auf sein Büro. Das Foto entstand bei einem Popkonzert am Samstagabend, 12. August. Letzte Woche entschuldigte sich der Sprecher der Staatsversammlung für offizielle und inoffizielle Angelegenheiten. Zuvor hatten auch Linke und Grüne den Rücktritt Schellenbergs gefordert.
Nach seiner Befragung durch die Presbyterianische Kirche am Donnerstagabend bestätigte der CDU-Politiker, dass er einen formellen Termin im Büro habe und den offiziellen Termin im Büro am Abend des 12. annehmen werde. Roland-Kaiser-Konzert, nur als Nebeneffekt, um zu sehen, was mit der Musik passiert. Am Vortag war er gebeten worden, kurzfristig einen Termin zu vereinbaren, es ging um das Jubiläum des Max-Planck-Instituts und die Rolle, die der Landtag spielen könnte. Unter anderem war seine Frau anwesend. Das Konzert begann so laut, dass eine Unterhaltung unmöglich war.