Die oppositionelle SPD hat im Vorfeld eines vom baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl einberufenen Gipfels gegen Hass und Hetze eine harte Haltung gegenüber CDU-Politikern eingenommen. „Thomas Strobl ist gerne der sicherheitspolitische Sheriff der Republik, aber nach dem Anschlag auf unsere Einsatzkräfte in der Silvesternacht hat er das komplett versäumt“, sagte Sascha Binder, Innenpolitischer Sprecher des Landes Fraktion. …Südwesten. Aus diesem Grund wurde er unter anderem von der Deutschen Polizeigewerkschaft scharf kritisiert. Bundesweit seien in der Silvesternacht insgesamt 30 Gewaltdelikte gegen Polizisten registriert worden, teilte das Innenministerium am Montag mit. 14 Polizisten und ein Feuerwehrmann erlitten leichte Verletzungen.
Binder erklärte, dass seine Aussage zu Recht “viel Druck von der Polizei und sogar von seiner eigenen Partei” auf Strobl gebracht habe. Angriffe auf Notdienste als Norm zu bezeichnen, ist unhaltbar. Gewalt gegen andere sollte niemals normal sein. „Der kurz darauf folgende Gipfel gegen Hass und Hetze stellte die Schadensbegrenzung in Frage. Versammlungen, zu denen Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Kommunen und andere Teilnehmer eingeladen werden, sollten vom Innenminister nicht zur Teilnahme genutzt werden.
Das Innenministerium hingegen betonte, dass der Gipfel Teil von Strobls Logik sei und eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung von Hass und Hetze und damit auch von Gewalt gegen Einsatzkräfte und Beamte und gewählte Beamte auf den Weg gebracht habe . In diesem Sinne und im Zusammenhang mit den Silvestergesprächen in Berlin möchte Strobl mit Vertretern der „Blu-ray-Familie“ ins Gespräch kommen.
„Konkrete Maßnahmen und Ergebnisse sind erforderlich. Der Innenminister hat der Blaulichtorganisation viel zu verdanken“, betonte Binder. Er forderte einen besseren Schutz für Rettungsdienste und Mitarbeiter des öffentlichen Sektors sowie eine konsequente und rasche Strafverfolgung. Auch die Prävention muss ausgebaut werden, damit Gewalt, insbesondere Jugendgewalt, gar nicht erst entsteht. Außerdem sollten Kommunen diese Möglichkeit immer nutzen, No-go-Areas auszuweisen.