Die Verkehrsminister der Länder haben heute (15 Uhr) in einer digitalen Sondersitzung mit der Bundesregierung über die künftige Finanzierung deutscher Bus- und Bahntickets beraten. NRW-Minister Oliver Krischer (Grüne), derzeit Vorsitzender des Verkehrsministerrates, warnte vor einer Abschaffung des Vorschlags. Krisher sagte, wenn nicht bald eine Lösung gefunden werde, werde das erfolgreiche Ticketmodell „bald wieder Geschichte sein“.
Bei der Sondersitzung hoffen die Staaten, sich auf eine gemeinsame Position zu einigen und die Situation mit der Bundesregierung zu verstehen. Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) war eingeladen, an der digitalen Runde teilzunehmen. Aber er macht nicht mit. Wer von Bundesseite anwesend sein würde, war zunächst unklar.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert eine garantierte Dauerfinanzierung, damit Ticket Germany langfristig erfolgreich sein und mehr Menschen für den Nahverkehr gewinnen kann. „Das Deutschlandticket ist ein Meilenstein für den öffentlichen Nahverkehr“, sagte vzbv-Vorstandsmitglied Ramona Pop.
Welche zusätzlichen Kosten durch das Deutschlandticket entstehen können, ist umstritten.
Die neuen Tickets machen das Reisen mit Bussen und Bahnen „einfacher denn je“ und machen das Reisen für die meisten Verbraucher deutlich günstiger. Allerdings sorgen Diskussionen über die Finanzierung für Unsicherheit. Papst sprach sich gegen mögliche Preiserhöhungen aus. „Das kürzlich eingeführte Deutschlandticket hat seinen Preis auf 49 Euro erhöht, was inakzeptabel ist.“
Seit dem 1. Mai können Sie mit Ihrem D-Ticket jeden Tag bundesweit in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs fahren Tickets kosten 49 Euro pro Monat – die digitale Version ist vorbestellbar und monatlich kündbar. Nach einer Rahmenvereinbarung sollen Bund und Länder bis 2025 jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr beisteuern. Allerdings gibt es Kontroversen darüber, welche zusätzlichen Kosten bei deutschen Flugtickets entstehen können. Im ersten Jahr werden die Mehrkosten zur Hälfte geteilt – diese „Nachschusspflicht“ gilt jedoch ab 2024.
Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Krischer sagte, die Länder seien bereit, die Hälfte der Mehrkosten zu übernehmen. Doch bislang hat die Bundesregierung kein klares Zeichen gesetzt. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen geht davon aus, dass sich die Mehrkosten für Fahrkarten in Deutschland bis zum Jahr 2024 auf 1,1 Milliarden Euro belaufen werden.
Vorwurf gegen die Bundesregierung: „Lockdown-Haltung“
Krischer warf der Bundesregierung eine „Lockdown-Haltung“ vor. Der Grünen-Politiker warnte davor, die Fahrpreise zu erhöhen, wenn es zu keiner Einigung käme. Aber er hält das für politisch fatal. Steigen die Fahrpreise um 10 Euro, werden die Verbraucher wieder kündigen.
Die Sondersitzung findet zwei Wochen vor der regulären Herbstsitzung der Verkehrsministerkonferenz (VMK) am 11. und 12. Oktober in Köln statt.