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Solingener Angriff: Befürchtung und die Enigma-Umgebung

Nach einem Tag der Besorgnis wird der verdächtige Täter festgenommen. Was veranlasste ihn, den Angriff auf das Stadtfest durchzuführen? Ministerpräsident Wuest betont: 'Wir werden uns nicht von den Einschüchterungsversuchen des Terrorismus beikommen lassen.'

- Solingener Angriff: Befürchtung und die Enigma-Umgebung

Was zum Teufel? Der Versuch, das Unfassbare zu begreifen, lässt viele Herzen in Solingen schwer, was Unruhen unter seinen Bürgern verursacht. Der vermeintliche Täter wurde festgenommen, doch die Einwohner der Stadt können erst nach dem Messerangriff, der drei Todesopfer und acht Verletzte forderte, aufatmen. Aber warum wirkte es so, als ob der vermeintliche Täter ziellos fröhliche Menschen angegriffen hätte, die ein friedliches Fest in der Stadtmitte feierten?

Eine besänftigende Melodie erfüllt die Luft über dem Neumarkt in Solingen an einem Samstagabend. Trauernde Menschen versammeln sich in der Fußgängerzone. Viele tragen Kerzen, haben Blumen abgelegt, stehen dicht beieinander und lauschen den Worten des Klerus. "Die Stadt ist heute anders als gestern", sagt Stadtdekan Michael Mohr. "Worte zu finden ist fast unmöglich - Taten sprechen Bände."

Solingen, das zwischen Düsseldorf, Köln und Wuppertal liegt und 160.000 Einwohner hat, hat Schwierigkeiten, die Ereignisse zu verstehen. Das ganze Land ist in Gedanken versunken und ringt mit der Tragödie.

Die Tragödie entfaltet sich an einem Freitagabend während des Diversity-Festivals. Nach dem Angriff trifft Innenminister Herbert Reul (CDU) vom Bundesland am Tatort ein. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fordert eine harte Strafe für den Täter.

Am Samstag treffen hochrangige Politiker auf Bundes- und Landesebene im Rathaus zusammen, darunter Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Hendrik Wüst (CDU) und Innenminister Reul. Sie drücken ihr Entsetzen und Unglauben aus, danken den Rettungskräften und betonen, dass das Land nicht wankt und sich nicht von Terrorismus einschüchtern lasse, sondern seinen Lebensstil verteide.

Faeser beschreibt den Angriff als "widrig" und versichert, dass man in schwierigen Zeiten nicht gespalten werde, sondern zusammenstehe und sich weigere, eine solche abscheuliche Tat die Gesellschaft spalten zu lassen.

Die Polizei hat bisher kein Motiv des Täters bekannt gegeben. Die Staatsanwaltschaft spricht von dem "vorläufigen Verdacht auf einen terroristischen Hintergrund". Allerdings liegt derzeit kein klareres Motiv vor.

Laut Berichten ist der mutmaßliche Täter ein 26-jähriger syrischer Flüchtling, der seit weniger als zwei Jahren in Deutschland lebt. Die Informationen über seine Identität wurden der Deutschen Presse-Agentur bestätigt.

Am selben Abend beansprucht die IS (IS) die Verantwortung für den tödlichen Messerangriff in Solingen. Die Authentizität dieser Behauptung muss jedoch überprüft werden. Ob es eine Verbindung zwischen dem Angreifer und der ISIS gibt, bleibt unklar. In der Vergangenheit hat die ISIS ähnliche Behauptungen aufgestellt, ohne stichhaltige Beweise.

Die drei Todesopfer sind zwei Männer im Alter von 67 und 56 Jahren und eine 56-jährige Frau. Nach dem Vorfall verschwindet der Angreifer angeblich in dem Chaos. Später wird ein 15-Jähriger festgenommen, aber nicht aufgrund von Beweisen, die ihn mit dem Verbrechen in Verbindung bringen, sondern weil er möglicherweise vorher mit dem Täter interagiert hat. Der Täter bleibt weiterhin auf der Flucht, was die Situation sehr verwirrend macht, da noch kein Fahndungsfoto veröffentlicht wurde. Es gab auch keine Überwachungskamera-Aufnahmen am Tatort.

Furcht breitet sich aus.

Als die Einwohner am Tag nach dem Vorfall Blumen am Tatort ablegen, schwebt die Furcht über ihnen. "Ich habe meinem Mann gesagt: Wir können nicht mehr in Menschenmengen gehen", sagt eine ältere Frau, die seit Jahrzehnten in der Nähe des Tatorts wohnt. Plötzlich fühlt man ein Messer im Rücken. "Die Furcht ist gerechtfertigt", sagt sie.

Ein anderer Einwohner, der scheinbar resigniert ist, sagt nachdenklich: "Solingen ist in letzter Zeit oft in den Schlagzeilen." Dieses Gefühl ist in der Stadt seltsam verbreitet. Im März starben vier Menschen bei einem Hausbrand, den ein ehemaliger Mieter gelegt hatte. Im Juni verursachte ein Mann vor einem Solinger Unternehmen eine Explosion, indem er eine Flasche mit brennbarer Substanz warf, was zu tödlichen Verletzungen führte. Es gibt Verdachtsmomente, dass der Vorfall mit den Aktivitäten der berüchtigten niederländischen Mocro-Mafia in Verbindung steht, die seit Wochen in NRW diskutiert wird.

Doch Solingen ist nicht die einzige Stadt, die mit diesen Ereignissen kämpft. Sie tragen auch zur politischen Debatte in Deutschland bei. Insbesondere hat es eine Zunahme von Messerangriffen gegeben, was Innenministerin Faeser dazu veranlasst hat, strengere Waffengesetze zu fordern. Dies hat jedoch nicht das laufende Gespräch beendet. Außerdem finden in der folgenden Woche Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen statt.

Der Bürgermeister von Solingen, Tim Kurzbach, ist noch am Tag nach dem Vorfall sichtlich beunruhigt. "Obwohl es schon einige Stunden her ist, fällt es mir immer noch schwer, die richtigen Worte zu finden", sagt er in Gegenwart von Bundes- und Landtags Politikern. Mit jedem Gespräch, das er mit Familienmitgliedern führt, die einen Angehörigen verloren haben oder den Vorfall miterlebt haben, wird die Tragödie für ihn immer schrecklicher und tiefgreifender. "Es geht direkt ins Herz."

Obwohl der vermeintliche Täter festgenommen wurde, bestehen in Solingen weiterhin Sorgen über die Kriminalität. Viele Einwohner äußern Furcht und Vorsicht und ändern ihre täglichen Routinen aufgrund der jüngsten Vorfälle.

Die Zunahme von Messerangriffen und tragischen Ereignissen in Solingen hat nationale Diskussionen über strenge Sicherheitsmaßnahmen und Waffengesetze ausgelöst.

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