Mehr als 5 Millionen Euro haben Kriminelle im vergangenen Jahr per SMS- oder WhatsApp-Betrug in Niedersachsen erbeutet. Bundesweit liege der Monatsdurchschnitt bei 765 Fällen, teilte das Niedersächsische Landeskriminalamt (LKA) am Mittwoch mit. Bei Betrugsversuchen über Messenger-Dienste gibt sich der Täter meist als Tochter oder Sohn des Empfängers aus. Um die unbekannte Nummer zu rechtfertigen, werden Geschichten erfunden – etwa das bisherige Handy sei kaputt oder verloren gegangen. Opfer sind oft schockiert, wenn sie zum Beispiel erfahren, dass es einen schweren Unfall gegeben hat und die Tochter sofort eine große Geldsumme benötigt, die auf ein bestimmtes Konto überwiesen werden muss.
Diese Zahlen stammen aus der polizeilichen Eingangsstatistik und gelten nur als Richtwerte nach dem LKA. Das niedersächsische Landeskriminalamt rät davon ab, auf die Nachricht zu reagieren. „Kontaktieren Sie die Person, die sich ausgibt, auf andere Weise und lassen Sie sich nicht vom falschen Chat-Partner abbringen“, rät der Beamte. Des Weiteren sollten im Adressbuch hinterlegte Rufnummern – beispielsweise einer Tochter oder eines Sohnes – keinesfalls ungeprüft durch sogenannte neue Rufnummern überschrieben werden. Geld sollte niemals auf die genannte Kontonummer überwiesen werden.
Das LKA empfiehlt jedem, der auf die Masche hereinfällt, zunächst seine Bank zu benachrichtigen. Übertragungen können weiterhin gestoppt werden. Anschließend sollte eine Anzeige bei der örtlichen Polizeidienststelle oder einem Online-Wachmann erfolgen – und möglichst ein Screenshot des Chats gemacht werden.