Smartphone-Banking N26 bewegt sich in Richtung Profitabilität
Die Smartphone-Bank N26 hofft, auf absehbare Zeit profitabel zu sein. Die N26-Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gaben in Berlin bekannt, dass sie in der zweiten Jahreshälfte 2024, zumindest in einigen Monaten, unter dem Strich profitabel sein werden. Doch auch im Jahr 2022 sind die Zahlen immer noch tiefrot.
Das Jahresdefizit stieg im Jahr 2022 gegenüber 2021 um fast 24 % und erreichte 213,4 Millionen Euro. Allerdings geht die Berlin Bank davon aus, dass sich die Verluste in diesem Jahr deutlich verringern werden. Das jährliche Defizit soll im Jahr 2023 auf rund 100 Millionen Euro sinken. Der Gesamtumsatz stieg 2022 um fast 24 % auf 236 Millionen Euro. N26 erwartet in diesem Jahr einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro (ein Anstieg von 30 %).
Hohe Verluste im Jahr 2022 sind vor allem auf erhebliche Investitionen in Betrugs- und Geldwäschebekämpfungsmaßnahmen zurückzuführen. Die Bankenaufsicht Bafin forderte die Maßnahmen im Jahr 2021. Unterdessen verfügte die Bafin auch, dass N26 nur maximal 50.000 Neukunden pro Monat aufnehmen darf. Ab dem 1. Dezember erhöht sich diese Grenze auf 60.000 Neukunden pro Monat.
Wie Sie Ihr Geschäft weiter vorantreiben können
Tejntal sagte, dass sie bis 2022 mehr als 80 Millionen Euro in Menschen und technische Infrastruktur investieren werden, um Finanzkriminalität zu bekämpfen. Mithilfe von Anwendungen der künstlichen Intelligenz ist N26 nun in der Lage, Betrugsversuche bei der Kontoeröffnung mit einer hohen Trefferquote zu erkennen. Mehr als 300 Datenpunkte werden in Echtzeit ausgewertet.
Die umgesetzten Sicherheitsmaßnahmen führten zwischen Januar 2022 und September 2023 zu einem Rückgang der Zahl der von den Strafverfolgungsbehörden registrierten Betrugsverdachtsfälle um 95 %. Vor diesem Hintergrund hoffen die N26-Gründer Stalf und Tayenthal, dass die Bafin die Wachstumsbeschränkungen weiter lockert oder ganz aufhebt.
Das Geschäft von N26 wird im kommenden Jahr nicht nur durch mehr Neukunden vorangetrieben. Im ersten Quartal 2024 wird N26 auch den Handel mit ETFs („Exchange Traded Funds“) direkt in der App ermöglichen. Sie können in der App auch später einzelne Aktien kaufen und verkaufen. N26 arbeitet mit dem Startup Upvest zusammen. Der Berliner Finanzdienstleister bietet über eine programmatische Schnittstelle Vermittlungs- und Verwahrungsdienstleistungen für Anlageprodukte an, die auch von N26-Konkurrenten wie Revolut und Vivid genutzt werden.
N26 ist in 24 Ländern Europas aktiv und beschäftigt rund 1.500 Mitarbeiter, davon rund 1.000 in Berlin.
Quelle: www.dpa.com