Das Transferfenster ist offen – aber die Bundesliga-Manager warten nur.
Wie Borussia Dortmunds Sportdirektor Sebastian Keir erklärte, habe die außergewöhnliche WM in Katar im Advent den Markt „noch einmal auf ganz andere Weise“ bewegt und für „ungewöhnliche Transferperioden“ gesorgt. Auch Sportdirektor Fredi Bobic von Hertha BSC sprach von einem “sehr schwierigen Monat” im Januar, in dem “viel schief gehen könnte”.
Seit Beginn der Wintertransferphase am Neujahrstag verhalten sich die Vereine zurückhaltend, nicht zuletzt, weil die Kassen noch lange nicht wieder auf Vor-Corona-Niveau zurückfallen. Freiburger Keven Schlotterbeck auf Leihbasis zum VfL Bochum, Hertha-Stürmer Davie Selke ablösefrei nach Köln – die Transfers versprühten keinen Glanz. WM-Stars wurden anderswo eingetauscht, wie zum Beispiel Liverpool FC mit Manager Jürgen Klopp, der den Niederländer Kody Gakpo geholt hat. Die ohnehin unrealistischen Hoffnungen mancher Bundesliga-Fans in Cristiano Ronaldo wurden durch seinen lukrativen Deal in Saudi-Arabien zunichte gemacht.
Münchens dringender Käufer
Deutschlands Rekordmeister sucht mit absoluter Priorität einen neuen Torhüter. Nach der Verletzung von Manuel Neuer hat Bayern-Trainer Julian Nagelsmann den neuen Torhüter am Freitag im Trainingslager der Münchner in Doha begrüßt. Wunschkandidat ist nun Jan Sommer von Borussia Mönchengladbach, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. Eine vorzeitige Rückkehr des an die AS Monaco ausgeliehenen Alexandre Nubel gilt nach seiner jüngsten Aussage („es macht keinen Sinn“) als unwahrscheinlich.
Überfüllung bei Borussia Mönchengladbach?
Ein Team vom Niederrhein könnte diesen Januar ein Transfer-Hotspot sein. Nicht nur Sommers Vertrag läuft am Saisonende aus, sondern auch die Verträge von Marcus Thuram und Rami Ben Sebaini. Es drohen ablösefreie Ablöse, Gladbach hat – bisher – erst im Januar dieses Jahres die Möglichkeit, Ablösesummen für seine drei Leistungsträger zu generieren. Sportlich würde dies die Mannschaft jedoch erheblich schwächen. Interessenten sind den Angaben zufolge zahlreich. Weltmeister Thuram soll zu Inter Mailand, Juventus Turin und Bayern München getradet worden sein.
Viele Spekulationen um Dortmund
Ben Sebaini gilt als Kandidat für Dortmund, das eigentlich ein traditioneller Winter mit wenig Aktivität ist. „Aber wenn es sein muss, werden wir handeln“, sagte Kyle. Der Sportdirektor von Borussia Dortmund musste nun viele Spekulationen um Jungstar Jussofa Mukoko, dessen Vertrag am Ende dieser Saison ausläuft, eindämmen. Und auch Jude Bellingham, der in seiner englischen Heimat mit seinen starken Leistungen vor der WM für hitzige Diskussionen gesorgt hatte, ist auch in Dortmund zum Thema geworden.
Ausbildungsliga
Der bevorstehende Wechsel des dänischen WM-Stürmers Kasper Dolberg zur TSG 1899 Hoffenheim dürfte der Liga ein wenig internationalen Glanz verleihen – aber das ist die Ausnahme. Bisher unterstrichen Transfers vor allem von jungen Profis aus dem Ausland das Image der Bundesliga als Ausbildungsliga.
Der 19-jährige Paxton Aronson (USA) aus New Frankfurt und der etwa gleichaltrige Belgier Arne Engels hätten in diesem Winter ebenso nach Augsburg wechseln können, wie Ex-Spieler von Borussia Dortmund Erling Haaland und Jadon Sancho will in der Bundesliga zu Stars heranwachsen. Bundesligisten wollen einen hohen Wiederverkaufswert.
Allerdings handelt der WM-Star auch außerhalb der Bundesliga. Der Marokkaner Sofyan Amrabat vom FC Florenz wird unter anderem von Liverpool verfolgt, und auch der Argentinier Enzo Fernandez von Benfica Lissabon ist in der Premier League und bei Real Madrid als bester Nachwuchsprofi der WM heiß begehrt.
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