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Schwesig: Strompreise von Gaspreisen entkoppeln und senken

Manuela Schwesig
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) bei einer Landtagssitzung.

Laut Manuela Schwesig, Kanzlerin von Mecklenburg-Vorpommern, ist die Diskussion nicht tief genug. Energiekosten seien in fast allen Wirtschaftszweigen ein großes Problem, erklärte Schweisig nach einer Sommertour durch das Land am Sonntag, bei der die wirtschaftliche Lage im Mittelpunkt der Diskussion stand.

Für Industrieunternehmen reicht das nicht aus. Die Strompreise werden auf Bundesebene diskutiert. „Wir brauchen Entlastungen für alle Unternehmen und Bürger“, sagte Schweisiger, der eine Entkopplung der Strompreise von den Gaspreisen vorschlug. Aufgrund des derzeit geltenden Priorisierungsprinzips ist der Preis für Ökostrom in den letzten Jahren deutlich gestiegen, obwohl die Produktion von Ökostrom nicht teurer geworden ist.

Der Gaspreis bestimmt den Strompreis

Das Prioritätsprinzip beschreibt die Reihenfolge des Einsatzes der von der Strombörse angebotenen Kraftwerke. Der Bedarf wird zunächst mit Kraftwerken gedeckt, die günstig Strom erzeugen können. Dies sind beispielsweise Windkraftanlagen. Der endgültige Preis hängt jedoch davon ab, welches Kraftwerk als letztes in Betrieb genommen wird, welches das teuerste Kraftwerk ist – das aktuelle Gaskraftwerk. Auch günstigere Anbieter erhalten diesen Preis.

Schwesig will Netzentgelte reformieren

Schwesig bekräftigte zudem seine langjährige Forderung nach einer Netzentgeltreform. „Regionen, die beim Ausbau erneuerbarer Energien führend sind, können dadurch keine höheren Strompreise mehr zahlen müssen“, betonte sie. Dies sei in den nördlichen und östlichen Bundesländern bereits eine Vorgabe.

Ein weiteres Thema: Fachkräftemangel

Ein weiteres Thema von Schweisigs Sommerreise ist der Fachkräftemangel in der Wirtschaft. In diesem Zusammenhang betonte der Regierungschef den Wert der dualen Ausbildung. „Eine solide Berufsausbildung ist genauso wichtig und wertvoll wie ein Studium.“ Schweisig empfiehlt Unternehmen, ihre Berufsbilder in Schulen stärker zu präsentieren. Wie der Regierungschef weiter sagte, wurde Bürokratie auch von den Unternehmen auf ihrer Sommertour thematisiert.

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