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Schwer misshandelter Mann: Haftbefehl gegen Angeklagten

Landgericht Neubrandenburg
Das Justizzentrum in Neubrandenburg mit dem Sitz des Landgerichts.

Staatsanwälte fordern ein Jahr und 10 Monate Haft für einen Polizisten wegen eines gewalttätigen Angriffs auf einen Mann aus Malchin (Mecklenburgische Seenplatte). Das forderte die Vertreterin der Staatsanwaltschaft, Beatrix Heuer, am Montag in Berufung beim Amtsgericht Neubrandenburg. Der 57-Jährige wurde wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Heuer fordert für den Komplizen des Offiziers, der ebenfalls vor Gericht steht, anderthalb Jahre Haft. Es soll keine Probezeit geben.

Der Angeklagte soll den 66-Jährigen in der Silvesternacht 2018 in der von der Frau des Polizisten geführten Malchiner Spielethek angegriffen haben. Danach sollen die Angeklagten den Mann unter mutmaßliche Polizeikontrolle gestellt, in seine Wohnung in einem nahe gelegenen Haus geschleift und dort weiter misshandelt haben, unter anderem an einem Billardqueue. Die Männer sollen den Mann hilflos zurückgelassen haben.

Zwei Stunden später sollen die Männer um Hilfe gerufen haben, während sie eine Alibigeschichte präsentierten, wie Hall sagte. Laut einem Experten erlitt das Opfer mehrere Brüche und schwebte in Lebensgefahr. Eine Operation rettete ihm das Leben. In der Wohnung des Opfers wurde aufgrund von Zuständigkeitsstreitigkeiten innerhalb von Interpol keine Spur gefunden, was sowohl von der Staatsanwaltschaft als auch von der Verteidigung kritisiert wurde.

Der Angeklagte bestritt die Vorwürfe im Prozess. Sie wurden in ihrem ersten Prozess vor dem Landgericht Neubrandenburg freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft legte Berufung ein. Das Urteil wird heute Nachmittag verkündet.

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