Schwache Nachfrage nach Elektrofahrzeugen: Volkswagen sagt Schicht ab
Volkswagen reagiert auf die schwache Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und hat Schichten im Werk Zwickau gestrichen. Auf Anfrage der dpa erklärte ein Sprecher, dass sich Unternehmensleitung und Betriebsrat auf die neue Fahrweise geeinigt hätten. Seit dieser Woche läuft die Produktionslinie in Halle 5, in der die Modelle ID.3 und Cupra Born gebaut werden, nur noch im Zweischichtbetrieb statt im Dreischichtbetrieb. „Abhängig von den Marktbedingungen könnten beide Produktionslinien im nächsten Jahr auf den klassischen Zweischichtbetrieb, morgens und abends, umgestellt werden“, sagte das Unternehmen. „Diese Entscheidung sichert einen effizienten Betrieb und die Zukunftsfähigkeit des Werks.“
Auch das Stammwerk in Wolfsburg streicht und passt Schichten auf verschiedene Weise an, so das Unternehmen. Der bisherige Abbau des Drei-Schicht-Betriebs in Zwickau kam nicht unerwartet. Im September kündigte das Management den entsprechenden Ingenieurvertrag aus dem Jahr 1991. Das Werk Zwickau ist das erste im Konzern, das vollständig auf die Produktion von Elektrofahrzeugen umgestellt wurde. Allerdings entwickelte sich die Nachfrage weniger stark als erwartet, und auch andere Volkswagen- und Audi-Werke produzieren inzwischen Elektrofahrzeuge. Infolgedessen wurde die Produktion in Zwickau im Oktober vorübergehend eingeschränkt, sodass derzeit nur eine der beiden Produktionslinien in Betrieb ist.
Experten gehen davon aus, dass die Produktion während der Trockenperiode etwa zwei Jahre lang anhalten wird. Dies hat auch Auswirkungen auf die Beschäftigung. Viele auslaufende Leiharbeitsverträge wurden nicht verlängert und viele ohne Festanstellung bangen um ihren Arbeitsplatz. Das Werk Zwickau beschäftigt mehr als 10.000 Mitarbeiter. Dort will Volkswagen künftig ein neues Modell bauen: Das ursprünglich für Wolfsburg konzipierte Trinity-Modell soll in einigen Jahren in Sachsen produziert werden. Damit wird dieser Standort der erste sein, der die neue SSP-Plattform nutzt.
Quelle: www.dpa.com