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Schon vor dem Krieg waren die Rohstoffkosten rapide gestiegen

Wiederverwertung von Metallrohstoffen
Galvanikschlämme und metallische Rückstände der Metallverarbeitung werden im Werk der Nickelhütte Aue zur Wiederverwendung geschmolzen.

Sogar vor dem Krieg in der Ukraine stieg die Abhängigkeit Deutschlands von Rohstoffimporten mit stark schwankenden und manchmal stark steigenden Preisen. Das sind die Daten aus dem Jahr 2021, die jetzt von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover veröffentlicht wurden. Experten Maßgebliche Experten wiesen auf die Fragilität der Wirtschaft hin und drückten ihre Unterstützung für den Ausbau des Recyclings von Metallressourcen aus.

Laut BGR wird die Gesamtmenge der importierten Rohstoffe in Deutschland im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 3 % auf knapp 400 Millionen Tonnen steigen. Gleichzeitig stiegen die damit verbundenen Kosten um mehr als die Hälfte auf ein Rekordhoch von 211 Milliarden Euro.

Der Hauptgrund dafür ist, dass die Rohstoffpreise stark gestiegen sind, bevor Russland Ende Februar dieses Jahres die Ukraine traf. Die Nachfrage nach lebenswichtigen Ressourcen hat seit dem Abklingen der Corona-Krise wieder angezogen. „Die für Elektrofahrzeuge wichtigen Industriemetalle, Edelmetalle sowie Kobalt und Lithium sind teurer geworden“, erläutert die BGR in ihrem aktuellen „Rohstofflagebericht.“ Vertreter des Wirtschaftsministeriums analysieren den weltweiten Rohstoff Marktsituation.

Verband: Inländische Reserven werden wieder gezogen

„Deutschland bleibt stark abhängig von Importen, insbesondere von Metallen und Energierohstoffen“, so Forschungsleiter Sören Henning. Energie und Metallrohstoffe werden 2021 mehr als die Hälfte der Importausgaben ausmachen. Die heimische Erdgas- und Grubengasförderung sank derweil leicht um 0,1 %, Rohöl mit 4,7 % stärker. Angesichts der Lieferengpässe Russlands fordert der Bundesverband Gas, Öl und Erdenergie, wieder mehr heimische Reserven zu erschließen – doch die noch verfügbaren Mengen machen bestenfalls einen Bruchteil des deutschen Gesamtbedarfs aus.

Dagegen stieg die heimische Braunkohleförderung gegenüber 2020 um 17,6 %. Seit Kriegsbeginn wurden trotz des beschlossenen Kohleausstiegs einige Kraftwerke wieder angeschlossen oder auf Standby geschaltet, um Engpässe in der Stromversorgung zu vermeiden. Für mineralische Rohstoffe aus Deutschland ergab die BGR-Auswertung einen kleinen Anstieg von 1,3 %. Kürzlich warnten die Behörden davor, dass es auch bei der Gewinnung von Kies und Sand, die das Land dominieren, zu Engpässen kommen könnte – mit potenziellen Auswirkungen auf Bauprojekte.

Bemühungen, mehr Metallrohstoffe zu recyceln, können auch den Aufwärtstrend ausgleichen. BGR hebt Preistrends und Versorgungsprobleme im internationalen Gegenhandel hervor. Das Recycling solcher Materialien soll zur Verbesserung der Versorgungssicherheit beitragen. Dies erhöht laut Vizepräsident Volker Steinbach auch die Nachhaltigkeit der Nutzung: „Insbesondere Kupfer, Eisen und Stahl, Aluminium sowie Zink und Blei leisten durch die teilweise erhebliche Verwertungsquote bereits einen wichtigen Beitrag zur Umwelt- und Ressourcenschonung .”

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