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Schnellplanung auf Autobahnen lehnt Eder ab

Katrin Eder
Katrin Eder (Bündnis 90/Die Grünen), Ministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität von Rheinland-Pfalz.

Die rheinland-pfälzische Klima- und Umweltministerin Katrin Eder hat beschlossen, die Planung von Autobahnen wie der A643 durch das Naturschutzgebiet Mainzer Sand nicht zu beschleunigen. „Der Mainzer Sand ist aus naturschutzfachlicher Sicht eine der wertvollsten Flächen, die wir haben“, sagte die Grünen-Politikerin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Diese Erhaltungsstandards können nicht außer Acht gelassen werden, um die Planung zu beschleunigen. Als Umweltministerin trägt sie besondere Verantwortung für Schutzgebiete wie den Mainzer Sand.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will den Planungsprozess beschleunigen, indem er den Neubau und den Ausbau bestehender Straßen, etwa den Ausbau erneuerbarer Energien, als überwiegendes öffentliches Interesse einstuft. Dies wurde von den Grünen in der Berliner Ampelgewerkschaft abgelehnt.

„Wenn wir jetzt die ganze Planung beschleunigen, führt das nur zu einem Kapazitätsproblem“, sagte Edel. „Die Planungsbeschleunigung muss sich auf Klimaschutzprojekte, den Ausbau erneuerbarer Energien, den Bau von Stromtrassen und den Ausbau von Eisenbahnen konzentrieren.“ Als Beispiel nennt die Ministerin die 340 Kilometer lange Ultranet-Stromleitung durch Rheinland-Pfalz. „Es sollte 2026 in Betrieb gehen, war aber vier Jahre hinter dem Zeitplan zurück.

Eder verwies auf die Vereinbarung in der gemeinsamen Vereinbarung der Bundesregierung, dass im Dialogprozess die Umsetzungsprioritäten des Bundesverkehrswegeplans 2030 vereinbart wurden. „Jetzt sagen wir das Gegenteil, wir beschleunigen die Planung von Schlüsselprojekten wie dem A643-Upgrade, anstatt sie zu überprüfen und zu hinterfragen.“ Brückenschutz kommt nicht in Frage. Doch die Klimaziele im Verkehr lassen sich nur durch den Ausbau des Schienenverkehrs erreichen. Gerade in Ballungsräumen wie dem Rhein-Main-Gebiet bieten sich hier viele Möglichkeiten.

Als Natura 2000-Gebiet erfüllt Mainzer Sand die Bestimmungen der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH), der höchsten europäischen Schutzkategorie. Direkt am Autobahnrand liegt ein einzigartiges Dünengebiet, bewohnt von bedrohten Tier- und Pflanzenarten wie dem Wiedehopf oder dem Mammutbaum – dem größten Verbreitungsgebiet dieser seltenen Orchidee in Rheinland-Pfalz. Die gelb blühende Sand-Lotwurz ist vom Aussterben bedroht und hat ihren einzigen isolierten Standort im Mainzer Sand, Deutschland. „Das Thema Aussterben sollte in der Diskussion nicht immer außen vor bleiben“, forderte Ed.

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