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Russland gibt Journalisten Geld: Buchverkauf gestoppt

Dem preisgekrönten Journalisten Hubert Seipel wird in Medienberichten vorgeworfen, russische Unterstützung für ein Buchprojekt erhalten zu haben. Die Verlage stellten den Verkauf von Büchern ein. Seipel behauptete angeblich, keinen Einfluss auf den Inhalt gehabt zu haben.

Hubert Seipel, Journalist..aussiedlerbote.de
Hubert Seipel, Journalist..aussiedlerbote.de

Russland gibt Journalisten Geld: Buchverkauf gestoppt

Als Reaktion auf Medienberichte über angebliche Zahlungen Russlands an den preisgekrönten Journalisten Hubert Seipel stellen die Verlage Hoffmann und Campe den Verkauf von Geschichten über Wladimir · Bücher von Wladimir Putin ein. „Aufgrund der Berichte von Der Spiegel und DF2 über Hubert Seipel hat der Verlag Hofmann & Kamp beschlossen, seine Bücher nicht zu verkaufen“, teilte der Hamburger Verlag am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa. Bücher mit. Der Verlag hatte keine Kenntnis von dem geschilderten Sachverhalt. Der Autor und Journalist hat in den letzten Jahren zwei Sachbücher über den russischen Präsidenten Wladimir Putin veröffentlicht.

Auch der Norddeutsche Rundfunk (NDR) gab am späten Dienstag bekannt, rechtliche Schritte zu erwägen. Es wird davon ausgegangen, dass der mit dem Grimm-Preis ausgezeichnete Journalist 2012 eine Dokumentation über Putin für den ARD-Sender produzierte und ein Interview mit dem russischen Präsidenten und Whistleblower Edward Snowden führte, der 2014 aus den USA geflohen war.

Der Spiegel und DF2 berichteten zuvor, dass angeblich Hunderttausende Euro an den Journalisten gezahlt wurden, angeblich für ein Buchprojekt. In den Medien wurden vertrauliche Dokumente zypriotischer Finanzdienstleister zitiert. Der entsprechende Datenschutzverstoß wurde gemeinsam mit dem International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) bewertet. Am Dienstagnachmittag forderte die dpa Seipel auf, zu den Meldungen und den angeblichen Zahlungen Stellung zu nehmen. Er antwortete erst am Abend.

Der Spiegel und der deutsche Fernsehsender 2 berichteten, dass der Journalist ihnen gegenüber Kommentare abgegeben habe. Laut einem YouTube-Beitrag von DF2s „frontal“ soll er gesagt haben, dass er von Dritten nie eine Bezahlung für Film- oder Fernsehinterviews erhalten habe. Mittlerweile soll er laut Spiegel das Vorbestellungsprojekt unterstützt haben. Daher sieht der betreffende Vertrag vor, dass der Autor keine Verpflichtungen gegenüber dem Projekt gegenüber dem Sponsor hat – „... (weder in Bezug auf den Inhalt oder die Zusammensetzung des Buches noch in irgendeiner anderen Hinsicht) noch auf seine Fertigstellung.“ um den Spiegel zu zitieren.

Der NDR teilte mit, dass der Sender Kontakt zum Autor und zum Leiter der Produktionsfirma aufgenommen habe. Seipel gab gegenüber dem NDR zu, dass er 2013 und 2018 über zwei „Sponsorverträge“ Gelder von Alexei Mordaschow erhalten habe, und erklärte, dass diese für zwei Buchprojekte seien. „Mordaschow gilt als russischer Oligarch.“ Er ist seit vielen Jahren Großaktionär von Tui. Die EU hat Modashov im Februar 2022 auf ihre Sanktionsliste gesetzt. Die DPA bat Mordaschow um eine Stellungnahme, erhielt jedoch zunächst keine Antwort.

Der NDR sagte außerdem: „Seipel hat die Vertragsunterzeichnung damals gegenüber dem NDR nicht offengelegt. Der Sender sah darin einen erheblichen Interessenkonflikt, der Zweifel an der journalistischen Unabhängigkeit von Seipel aufkommen ließ.“ Journalisten müssen diese Schlussfolgerung gegenüber Produktionsfirmen und Rundfunkanstalten offenlegen. Zuletzt arbeitete Seipel 2019 beim öffentlich-rechtlichen Sender NDR.

In der Stellungnahme wurde NDR-Intendant Joachim Knuth mit den Worten zitiert: „Es besteht der Verdacht, dass wir und unsere Zuschauer vorsätzlich getäuscht wurden. Wir ermitteln nun und erwägen rechtliche Schritte.“ Seipel produzierte den Film für den NDR Der Inbetriebnahme- und Implementierungsprozess wird eingehend untersucht. Steffen Klusmann, der ehemalige Chefredakteur des Spiegels, wurde in die Falle gelockt. Der NDR fordert die Offenlegung möglicher Interessenkonflikte in Produktionsverträgen und Compliance-Regeln und fordert, dass der Journalismus frei von der Einflussnahme Dritter ist. Derzeit befinden sich keine Filme von Seipel in der ARD-Bibliothek.

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Quelle: www.dpa.com

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