Munich Re, der weltweit größte Rückversicherer, erwartet trotz steigender Preise im Schaden- und Unfallgeschäft eine steigende Nachfrage nach Rückversicherungsschutz. Der weltweite Rückversicherungsmarkt werde von 2023 bis 2025 auch inflationsbereinigt jedes Jahr leicht wachsen, kündigte der DAX-Konzern am Sonntag auf seiner jährlichen Branchenkonferenz in Monte Carlo an. Eine anhaltend hohe Inflation werde auch die Kosten für Versicherungsansprüche in die Höhe treiben, warnte der Ausschuss. Darüber hinaus können die durch schwere Gewitter wie Tornados und Hagel in den Vereinigten Staaten verursachten Schäden für die Branche ebenso kostspielig sein wie schwere Hurrikane.
Beim traditionellen „Rendez-Vous de September“ verhandeln Rückversicherer wie die Münchener Principality Re, Swiss Re und Hannover Rück mit großen Versicherern wie Allianz und AXA über Preise für Vertragsverlängerungen zu Beginn des Septembers Jahr Konditionen aushandeln. Rückversicherer haben in früheren Erneuerungsrunden die Preise für ihre Kunden deutlich erhöht.
Die Branche wird immer anspruchsvoller, insbesondere wenn es um die Absicherung von Risiken aus Naturkatastrophen und anderen Naturkatastrophen geht. Laut einer Umfrage der Ratingagentur Moody’s geben rund neun von zehn großen Versicherungsgesellschaften an, dass das Unternehmen nicht mehr will zusätzliche Risiken im kommenden Jahr an die Rückversicherer zu übergeben. Infolgedessen dürften große Versicherer künftig einen größeren Anteil an den Verlusten tragen, kam Moody’s-Analystin Helena Kingsley-Tomkins zu dem Schluss. Wie auch Munich Re geht Poole davon aus, dass die Nachfrage nach Rückversicherungsschutz steigen wird. Als Beleg dafür verweist sie auch auf die zunehmenden Schäden durch Naturkatastrophen. Aufgrund der hohen Inflation werden Schadensfälle für Erst- und Rückversicherer auch ohne eine Zunahme von Naturkatastrophen immer teurer. Allein aus diesem Grund versuchen Rückversicherer, höhere Prämien von ihren Kunden zu erpressen.