Nach Angaben des RKI wurden im vergangenen Jahr 17 Fälle einer West-Nil-Virus-Infektion bei Infizierten im Land festgestellt. Auch dieses Jahr gibt es eine Aufzeichnung. Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer hoch ist.

Mücke

Deutsch­land hat in die­sem Jahr auch West-Nil-Infek­tio­nen regis­triert, die durch hei­mi­sche Mücken über­tra­gen wur­den. Nach Anga­ben des Robert Koch-Insti­tuts (RKI) sei­en bis­her vier Fäl­le sol­cher Virus­in­fek­tio­nen nach­ge­wie­sen worden. 

Zwei von ihnen haben sich ver­mut­lich in Sach­sen-Anhalt infi­ziert, die ande­ren bei­den ver­mut­lich in Ber­lin und Thü­rin­gen. Ein Spre­cher sag­te, dem RKI lägen kei­ne Anga­ben zum Infek­ti­ons­weg vor. Es ist jedoch davon aus­zu­ge­hen, dass sich Men­schen durch Sti­che infi­zier­ter Haus­mü­cken anstecken. 

Nach Anga­ben des RKI wur­den im Land im ver­gan­ge­nen Jahr 17 und in die­sem Jahr vier Fäl­le einer West-Nil-Virus-Infek­ti­on fest­ge­stellt. Da etwa 80 % der Fäl­le bei einer Infek­ti­on asym­pto­ma­tisch ver­lau­fen, wer­den sie oft gar nicht erst erkannt – und ent­spre­chend hoch ist die Dun­kel­zif­fer. Laut RKI haben fast 20 % der Men­schen leich­te, unspe­zi­fi­sche Sym­pto­me wie Fie­ber oder Haut­aus­schlag. Die­se wer­den oft übersehen. 

Tödliche Krankheiten betreffen oft ältere Erwachsene

Schwe­re und töd­li­che Krank­hei­ten betref­fen oft älte­re Erwach­se­ne mit Vor­er­kran­kun­gen. Nur etwa ein Pro­zent der Infek­tio­nen füh­ren zu solch schwe­ren neu­ro­in­va­si­ven Erkran­kun­gen. Da es in der Regel nur in die­sem Fall zu Tests und gesi­cher­ten Nach­wei­sen kommt, ist davon aus­zu­ge­hen, dass die Zahl der durch Haus­mü­cken über­tra­ge­nen Infek­tio­nen in Deutsch­land jedes Jahr, wenn über­haupt, sehr hoch ist. 

Im Jahr 2019 dia­gnos­ti­zier­te das RKI erst­mals eine Infek­ti­on mit dem aus Afri­ka stam­men­den West-Nil-Virus bei Pati­en­ten in Deutsch­land auf­grund der Über­tra­gung durch hei­mi­sche Mücken. Da der Erre­ger in Deutsch­land in Mücken über­win­tern kann, rech­nen Exper­ten mit einem Anstieg der Fall­zah­len und einer grö­ße­ren sai­so­na­len Krank­heits­wel­le. In süd- und süd­ost­eu­ro­päi­schen Län­dern kommt es seit vie­len Jah­ren zu sol­chen Ausbrüchen. 

0
Titelbild: Patrick Pleul/zb/dpa

Lesen Sie auch: