Am fünften Tag einer Geschäftsreise nach Japan mit Vertretern des Saarlandes zog Bundeskanzlerin Anke Relinger (SPD) zunächst ein positives Fazit. „Ich persönlich hatte nie den Eindruck, dass irgendjemand dachte, wir hätten nur sehr geringe Kommunikationsfähigkeiten, weil wir so klein waren“, sagte sie während einer Videokonferenz mit Reportern am Donnerstag. Sie meint, die Japaner seien gut beraten, genau darauf zu achten, was jemand trägt, egal wie groß er ist. „Wir haben viel für sie vor“, sagte Rehlinger.
Wir positionieren uns als Standort insbesondere beim Thema Wasserstoff – auch unter Berücksichtigung des besonderen geografischen Profils der Zentralregion Europas und der Bedeutung des Wasserstofftransportnetzes. Wenn das Saarland an wichtige Infrastruktur angeschlossen sei, könnten die Japaner „relativ besorgt sein, wie viele Quadratkilometer unser Bundesland hat und wie viele Einwohner dort leben“, beschrieb Jens A., Geschäftsführer des Gas- und Stromnetzbetreibers Creos Deutschland, Jens Apelt Diskussionen in Japan bisher als „sehr interessant“. Als Beispiel nannte er die Verwendung von Ammoniak zur Verbrennung in Kohlekraftwerken als Alternative zu Kohle. Außerdem sieht er einen konkreten Ansatzpunkt für die Brennstoffzellenentwicklung in Einfamilienhäusern und führt weitere Gespräche mit einem Hersteller von Spezialkompressorsystemen.
Die Reise nach Tokio, Nagoya und Kobe beinhaltete Firmenbesuche, Investorentreffen und politische Diskussionen über den Plan.
Relinger sagte, dass es neben der Wasserstoffenergie auch Themen wie Cybersicherheit und Fachkräftemangel gebe. Der Zweck des Reisens besteht nicht nur darin, zu zeigen, wo man ist, sondern auch darin, viele Dinge mitzunehmen. Das Ergebnis muss nun von beiden Parteien bewertet werden. „Wir hoffen, dass dies zu spürbaren Erträgen führt“, sagte sie. Allerdings lässt sich schwer abschätzen, wie und wann dies geschehen wird.