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Regisseur Barchatow überzeugt mit „Simon Boccanegra“

Der international gefeierte russische Regisseur Wassily Barchatow präsentiert seine Interpretation von Giuseppe Verdis Simon Boccanegra an der Deutschen Oper Berlin. Bei der Premiere gewann sie die Gunst des Premierenpublikums. Barchatows gut strukturierte Erzählung, die verwirrendes Material über rivalisierende Herrscher und ihre persönlichen Verstrickungen erzählt, war eine klare Anspielung auf das Publikum am Sonntagabend sowie auf das Produktionsteam unter der Leitung von Jader Bignaminis Chefdirigent, Jader Bignamini, Solisten und Ensembles und Orchester. Detroit Symphony Orchestra.

In der Republik Genua hassen sich Boccanegra (George Pitien) und Fiesco (Liang Li) zutiefst. Unwissentlich sind sie durch Boccanegras Tochter Amelia (Maria Motolygina), die auch Fiescos Enkelin ist, verbunden. Dass sie in den anderen Rivalen ihres Vaters, Gabriel (Attirio Glaser), verliebt ist, macht die Sache nicht einfacher.

Barchatow legte das Material in ein nicht näher bezeichnetes Geschenk. Auf einer Drehbühne, die privaten und öffentlichen Raum gekonnt trennt, gewinnen Machtspiele und Intrigen deutliche Aktualität, ohne sich im eigentlichen Konflikt zu verlieren.

Auch ein kleiner Trick mit großer Wirkung überzeugt: An einigen Stellen der komplexen Handlung verdunkelt Barchatow die Bühne komplett. Lediglich ein heller Balken zeigt an, dass das gerade Gespielte zurückgespult wird. Schauspieler arbeiten auf früheren Positionen. Eine zweite Version scheint zu funktionieren, was zum weiteren Nachdenken über das Spiel anregt. Tatsächlich aber sah und hörte das Publikum den Fortgang von Verdis Oper.

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