Zur Verbesserung der Schulen in Thüringen beschließt Kultusminister Helmut Holt (links) eine umfassende Qualitätsprüfung. Das Ministerium teilte am Mittwoch mit, dass die ersten 21 Schulen in den nächsten Monaten einen mehrstufigen Prozess mit Unterstützung von 20 Experten durchlaufen werden. Zunächst untersucht ein externes Team den Ist-Zustand jeder Schule – inklusive Befragungen von Schülern und Lehrern – und erstellt einen Schulbericht. Anschließend werden Ziele und Maßnahmen definiert, für deren Umsetzung jede Schule selbst verantwortlich ist. Insgesamt dauert der Prozess pro Einrichtung etwa ein Jahr. Nach etwa sechs Jahren sollen alle Schulen in Thüringen alle Schritte durchlaufen haben.
In ganz Europa herrscht Lehrermangel und auch in Thüringen ist nach Angaben des Kultusministers seit Jahrzehnten kein Mangel an Nachwuchskräften erkennbar. Holter betont, dass die laufenden personellen Veränderungen an den Hochschulen unbedingt qualitativer Unterstützung bedürfen: „Das Anliegen eines jeden Kultusministers ist gute Bildung.“ Ziel des Prozesses sei es daher, die Weiterentwicklung der Thüringer Schulen zu unterstützen und mit modernen Methoden zu verbessern . Ein Sprecher des Bildungsministeriums betonte, dass sich in den Schulen viel verändert habe. Gerade die Pandemie hat gezeigt, dass Lehrkräfte ständig auf neue Herausforderungen reagieren müssen. Ein strukturierter Evaluationsprozess soll zudem viele bestehende Ideen und Initiativen unterstützen und den Teilnehmern Feedback und weitere Impulse geben.
Holter nannte Themen wie Schulentfremdung, Schulabbruch, Digitalisierung und Schulbildung als bildungspolitische Herausforderungen für Schüler aus Familien nichtdeutscher Herkunft. Auch diese Fragestellungen wird das Projekt gezielt adressieren. Vertreter des Gutachterteams, beteiligter Schulen und Schulaufsichtsräte haben am Mittwoch in Gotha ihren Meinungsaustausch aufgenommen.