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Protest gegen Steinbruchtitel: Appell von Studenten

Besetztes Waldstück
Klimaaktivisten sind in einem von ihnen besetzten Waldstück unterwegs.

Proteste gegen den Kiesabbau im Wald Heidelbogen nördlich von Dresden haben den Landtag erreicht. Linkspolitiker Marco Böhme nutzte die Vorlage am Mittwoch, um in einer von den Grünen geforderten Debatte über klimaneutrale Gebäude die Kritik seiner Partei an dem Projekt zu bekräftigen. „Es muss jetzt Dialog und Gespräche geben, damit es nicht zu einer gewaltsamen Evakuierung kommt“, sagte er und bezog sich auf Umweltaktivisten, die den Wald seit langem besetzt halten. Die Klimakrise ist allgegenwärtig, und auch die Baubranche muss sich damit auseinandersetzen.

Die Firma KBO in Ottendorf-Okrilla (Kreis Bautzen) will den Kiesabbau in der Gegend fortsetzen und hat dafür bereits eine Genehmigung erhalten. Dagegen mehren sich die Proteste. Das Lager soll in den kommenden Tagen geräumt werden, nachdem Waldbesetzer eine Frist zum Abriss der von ihnen gebauten Baumhäuser verpasst haben.

Der Grünen-Politiker Volkmar Zschocke ging in der Debatte auf die rechtlichen Grundlagen des Kiesabbaus ein. „Was wäre das für ein Rechtsstaat, in dem die rechtskräftige Zustimmung einer Partei oder eines Ministers blockiert werden könnte.“ In einem Rechtsstaat seien die Bürger aber nicht machtlos und den Bauvorhaben ausgeliefert. Beschwerden hierüber haben in der Regel Erfolg. Solche Wege stehen Anwohnern und Umweltgruppen offen.

Vor Jahrzehnten gewährte Rechte müssen laut Böhme aus aktueller Klimaschutzperspektive überprüfbar sein. Nach Lützerath und Fechenheimer Wald droht dem Heidebogen bereits die dritte Ausweisung aus einem ökologischen Projekt der Grünen. Das ist eine “schlechte Nummer”.

Studierende der TU Dresden unterstützten am Mittwoch einen Protest im Heidelbogen. „Jetzt ist es an der Zeit, sich zu Wort zu melden und die vielen Formen des gewaltfreien Protests gedeihen zu lassen“, sagte Klara-Johanna Fabisch von der Umweltinitiative der TU. Die Entwicklung dort wird seit zwei Jahren beobachtet. „Die Auswirkungen auf angrenzende Marschgebiete sind besonders ausgeprägt. Der Rückgang des Grundwasserspiegels hat das Potenzial, die Marsch auszutrocknen.

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