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Polizeigewerkschaft warnt vor Folgen permanenter Überlastung

Polizei
Ein Schild mit der Aufschrift «Polizei» hängt an einem Polizeipräsidium.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sieht die Zunahme von Überlastungsanzeigen von Beamten als weiteres Indiz für den akuten Personalmangel der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern. «Permanente Überlastung führt zu Fehlern, Fehlverhalten und Gesundheitsschäden», warnte GdP-Landeschef Christian Schumacher in einer Mitteilung vom Mittwoch. Im Durchschnitt sei jeder Vollzugsbeamte im Nordosten im Jahr 2022 fast 40 Tage krank gewesen.

Die Zahl der Überlastungsanzeigen sei im Polizeibereich von drei im Jahr 2021 auf 21 im Jahr 2022 gestiegen. Im laufenden Jahr 2023 seien bereits 19 solcher Anzeigen eingegangen, erklärte Schumacher unter Hinweis auf die Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion.

Schumacher rief Innenminister Christian Pegel (SPD) dazu auf, die Überlastungen nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern aktiv die Ursachen dafür anzugehen. Die Langzeitfolgen von jahrzehntelanger Sparpolitik und Arbeitsverdichtung ließen sich zwar nicht sofort heilen. Doch könne im Verwaltungsbereich durch Tarifbeschäftigte schnell und unbürokratisch für Entlastung gesorgt werden.

Bereits Anfang August hatte Schumacher unzureichende Unterstützung der Polizei durch Innenminister Pegel beklagt und angesichts wachsender Lücken im Streifendienst mehr Engagement bei der Nachwuchsgewinnung gefordert. Die Landesregierung hatte zugesichert, die Zahl der Beamten und Mitarbeiter bei der Landespolizei auf 6200 zu erhöhen. Laut Innenministerium wurde seit 2016 ein Zuwachs von 5723 auf aktuell 5890 Bedienstete erreicht.

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