Die Thüringer Polizeiakademie in Meiningen steht vor einem Personalmangel. Von den 230 Stellen seien zuletzt 23 vakant gewesen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums gegenüber dpa. Davon waren 14 Verwaltungsstellen vakant. Obwohl die Zahl der Polizeischüler in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat, ist die Zahl der Stellen seit 2015 mit leichten Schwankungen konstant geblieben.
Längs gibt es seitens der Landespolitik sowie der dortigen Trainer- und Dozentenkreise Beschwerden, dass die Einrichtung unterbesetzt sei. Es bedeutet auch, dass die Qualität der Ausbildung leidet – in einer Zeit, in der Polizeieinsätze immer komplexer werden. Daher haben die Grünen kürzlich vorgeschlagen, die Ausbildungszeit für künftige Vollzugsbeamte der mittleren Führungsebene um ein halbes Jahr zu verlängern.
Die Zahl der eingestellten Kandidaten ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Im Jahr 2015 stellte die mittlere und höhere Polizeiebene 155 junge Beamte ein, 290 im Jahr 2018 und 355 im letzten Jahr.
Mit Stand Anfang August gibt es laut einem Sprecher des Ministeriums derzeit 485 Kandidaten für den mittleren und höheren Dienstgrad der Polizei, 151 Kandidaten befinden sich in der Ausbildung oder im höheren Dienst mit einem Bachelor-Abschluss. Im nächsten Jahr werden sich etwa 500 Bewerber für eine Polizeilaufbahn bewerben.
Die Polizeiakademie, in der erfahrene Polizeibeamte weitergebildet werden, besteht formal aus zwei Teilen: einem Ausbildungszentrum für Beamte mittlerer Ebene. Gut trainiert. In diese Kategorie fallen die meisten Polizisten des Landes. Darüber hinaus gibt es in Meiningen eine sogenannte Polizeidirektion, die organisatorisch zur Thüringer Hochschule für öffentliche Verwaltung gehört und ihren Sitz in Gotha hat. Dieser Teil der Fachhochschule ist für die Ausbildung von Beamten zuständig.