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Politikwissenschaftler: CDU sollte Misstrauensvotum einreichen

Erfurter Politologe
André Brodocz, Politikwissenschaftler, steht in seinem Büro in der Universität Erfurt.

Nachdem die CDU mit Hilfe der Alternative für Deutschland auf Steuersenkungen in Thüringen gedrängt hat, soll sie nach Ansicht des Erfurter Politikwissenschaftlers Andre Brodoz gegen die Roten vorgehen. Partei startet konstruktives Misstrauensvotum – Grüne Landesregierung. „Die politische Stabilität unserer Demokratie beruht darauf, dass die Regierung über eine stabile Mehrheit im Parlament verfügt“, sagte Brodoz am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Wenn die Opposition nun über eine deutlich stabile Mehrheit verfüge, „dann haben unsere demokratischen Bestimmungen, die.“ Die Mehrheit übernimmt auch die Verantwortung des Regierens.“

Das Gleiche muss seiner Ansicht nach auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramiro (Linke) tun, der sich mit der Frage des Vertrauens schwer tut. „Die Mehrheit ist gegen ihn“, sagte Brodoz.

Im Thüringer Landtag verabschiedete die Opposition am Donnerstag einen CDU-Gesetzentwurf zur Senkung der Grunderwerbsteuer von 6,5 % auf 5 %. Die nötige Mehrheit wurde erreicht, weil neben der CDU auch Mitglieder der AfD, der FDP und parteiloser Parteien dafür stimmten. Das Vorgehen der Christdemokraten wurde teils scharf kritisiert. Allerdings verteidigte die Bundes-CDU das Vorgehen ihrer Thüringer Kollegen.

Thüringens CDU-Fraktionsvorsitzender Mario Voigt begründete die Aktion unter anderem damit, dass wichtige Entscheidungen nicht davon abhängen können, ob Menschen „falsch“ seien. „Einverstanden“, sagte Politikwissenschaftler Brodoz zu der Debatte Es laufe auf eine persönliche Entscheidung hinaus und habe ihre Berechtigung, müsse aber im politischen Kontext berücksichtigt werden. Er sagte, die CDU spiele in Thüringen eine Oppositionsrolle, „und ist offensichtlich in der Lage, mit der AfD zusammenzuarbeiten, um eine Mehrheit gegen eine Minderheit zu gewinnen.“ Die Verfassung sieht für solche Fälle ein konstruktives Misstrauensvotum vor. Die Thüringer Verfassung sieht vor: „Der Landtag kann einen Nachfolger nur mit der Mehrheit seiner Mitglieder wählen.“ äußerte Misstrauen gegenüber dem Ministerpräsidenten. „Anders als bei einer normalen Kanzlerwahl gibt es nur einen Wahlgang.

„Die CDU muss daher die Vorsitzenden ihrer Landes- und Fraktionen als Kandidaten nominieren und diese dann zur Abstimmung stellen“, so ihre eigene Aussage „Logik, das heißt auch: Sie muss die Sache nicht mit der AfD besprechen“, sagte Brodoz.

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