Partnerschaftszeremonie mit der Provinz Großpolen
Mit einem Festakt hat der Brandenburger Landtag das 20-jährige Bestehen der Partnerschaft mit der Woiwodschaft Großpolen (Wielkopolskie) gefeiert. "Es ist eine Partnerschaft, die alle Lebensbereiche umfasst: Wirtschaft, Landwirtschaft, Bildung, Demokratie und Verwaltung", sagte Landtagspräsidentin Ulrike Litke am Mittwoch in ihrer Festrede. Sie wies darauf hin, dass die Ostdeutschen bei der friedlichen Revolution besonders von den Polen profitiert haben: "Ziviler Ungehorsam und der Runde Tisch - das können wir von den Polen lernen. Wir Ostdeutschen sind der Solidarität unendlich dankbar."
Der polnische Großmarschall Marek Wozniak erklärte in seiner Rede, er sei Mitglied der Solidarno? Er sagte, sein Land warte nun auf eine weitere Veränderung, nachdem die Oppositionskoalition bei den polnischen Wahlen die Mehrheit erlangt habe. "Wir warten sehnsüchtig darauf, dass eine neue Regierung gebildet wird, damit wir acht schwierige Jahre hinter uns lassen können", sagte er. Er bezog sich dabei auf die ehemalige nationalkonservative Regierungspartei Recht und Gesellschaft. Leider habe die Vorgängerregierung Ressentiments gegen Deutsche geschürt, beklagte Wozniak. "Wir wollen, dass diese Praktiken aufhören."
Europaministerin Katrin Lange (SPD) sprach von der historischen Schuld Deutschlands: "Wenn man weiß, was Polen über Jahrhunderte durch die Deutschen erlitten haben, weiß man, was für ein Geschenk die deutsch-polnische Freundschaft ist." Sie erinnerte daran, dass Millionen von Polen nach der Besetzung Polens im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen getötet wurden.
Nach Angaben der Staatskanzlei arbeitet Brandenburg eng mit vier anderen polnischen Woiwodschaften zusammen: Busserland, Vorpommern, Niederschlesien und Masowien.
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Quelle: www.dpa.com