Hunderte Ruderer und andere nicht motorisierte Wassersportler protestierten gegen die teils chaotischen Zustände auf den Berliner Wasserstraßen. „Für Wassersportler wird es immer gefährlicher“, sagte ein Förderer der Treptower Rudergemeinschaft am Sonntag.
Das Hauptproblem in den Augen der Sportler sind leistungsstarke Mietboote, für die kein Führerschein erforderlich ist. Infolgedessen werden Vorschriften für Wasserstraßen häufig ignoriert. Die Folge sind vor allem am Wochenende unzählige herumfahrende Boote und mangelnde Rücksichtnahme. Manchem Hobbykapitän geht es mehr ums Grillen und manchmal sogar ums Trinken. Die Demonstranten fordern unter anderem eine niedrigere PS-Grenze für die Führerscheinbefreiung.
Demonstrationsteilnehmer machten sich am Morgen auf den Weg zum Köpeniker Becken in der Nähe des Köpeniker Rathauses: vom Baumschulenweg, Schmöckwitz und Friedrichshagen. Veranstalter und Polizei sind sich einig, dass es rund 500 Teilnehmer waren.
„Berlins Gewässer werden immer mehr zum Ort von Versammlungen und Veranstaltungen“, sagte die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik im Juni vor dem Innenausschuss. Wasserschutzpolizeichef René Behrendt sprach damals von der großen Zahl eingegangener Beschwerden. Neben zu schnell fahrenden Motorbooten bereitet der Polizei auch Lärmverstöße „Kopfzerbrechen“. Berlin muss 200 Kilometer Wasserstraßen überwachen.