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Orban fordert Aufhebung des EU-Gipfelbeschlusses zur Ukraine

„Mangelnder Konsens“

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In seinem ersten Brief an Michel forderte Orban eine Überprüfung der europäischen Unterstützung für die Ukraine..aussiedlerbote.de

Orban fordert Aufhebung des EU-Gipfelbeschlusses zur Ukraine

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban weigerte sich, an EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine teilzunehmen, und lehnte weitere Milliardenhilfen aus Brüssel an Kiew ab. Nun hat er dies in einem Brief noch einmal deutlich gemacht. EU-Diplomaten vermuten einen Erpressungsversuch hinter Orbans Blockade.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban verstärkt seinen Kampf mit der Europäischen Union. In einem offenen Brief an EU-Ratspräsident Charles Michel forderte er, zwei wichtige Resolutionen zur Unterstützung der Ukraine von der Tagesordnung des Brüsseler Gipfels Mitte Dezember zu streichen. Der Rechtsnationalist warnte in seinem Brief davor, dass der Gipfel andernfalls „zum Scheitern verurteilt“ sei. Der Brief liegt AFP vor.

Konkret forderte Orban eine vorübergehende Aussetzung der geplanten Aufnahme von EU-Beitrittsgesprächen mit der Ukraine. Auch die Vorschläge der Europäischen Kommission für weitere 50 Milliarden Euro Unterstützung für die Ukraine und einen erweiterten mehrjährigen Haushaltsrahmen sind noch nicht beschlussreif. „Der scheinbare Mangel an Konsens wird unweigerlich zum Scheitern führen“, warnte Orban mit Blick auf ein Gipfeltreffen der europäischen Staats- und Regierungschefs am 14. und 15. Dezember. Beide Entscheidungen bedürfen der einstimmigen Zustimmung.

In seinem ersten Brief an Michel forderte Orban eine Überprüfung der europäischen Unterstützung für die Ukraine und der Sanktionen gegen Russland. Diplomaten vermuten, dass Orban 13 Milliarden Euro für sein Land freimachen will. Die EU hat die Gelder aus Gründen der Rechtsstaatlichkeit eingefroren. Europaabgeordnete warfen Orban „Erpressung“ vor. Laut EU-Angaben könnte Ungarn rund 10 Milliarden Euro gewinnen, wenn es die von Brüssel geforderten Justizreformen annimmt. Die Änderung, die derzeit im ungarischen Parlament beraten wird, zielt darauf ab, den politischen Einfluss auf die Justiz zu verringern.

Ende 2022 hat die EU im Rechtsstaatsstreit Gelder in Höhe von insgesamt fast 22 Milliarden Euro für Ungarn eingefroren. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung wäre ohnehin im Lockdown. Wie der jüngste Bericht der Europäischen Kommission zeigt, verstößt Ungarn in seiner Asylpolitik und den Rechten sexueller Minderheiten weiterhin gegen die Europäische Charta der Grundrechte.

Quelle: www.ntv.de

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